Emder Autorin stellt ihren ersten Roman vor

Emden. Die Idee zu den Charakteren hatte sie schon seit Jahren, doch erst der Tod der Großmutter machte Ilka Gerdes bewusst, dass man Pläne nicht auf die lange Bank schieben, sondern sofort umsetzen sollte. Also setzte sie sich an den Schreibtisch und begann einen Roman zu schreiben. Er sollte vieles beinhalten: Krimi, Ehedrama, Komödie, Strandfeeling, Inselzauber. Das 300 Seiten-Werk „Die Müllers und die Pekingente“ steht nun kurz vor der Veröffentlichung, und weil er so viele Gattungen enthält, fand ihr Verlag schließlich dafür eine Wort-Neuschöpfung. Der Erstling heißt im Untertitel „Ein ostfriesischer Strandkorbkrimi“.

Werbung für den Strandkorbkrimi aus einem Strandkorb heraus: Ilka Gerdes. Bild: Wagner

Es handelt sich also um ein literarisches Angebot für schöne Stunden, die man mit heiter-bissiger Lektüre gerne verbringt. Zudem kann dem Lesepublikum schon jetzt mit auf den Weg geben werden: Keine Angst, alles geht gut aus!

Eineinhalb Jahre dauerte es, bis Ilka Gerdes ihren Roman beendet hatte. Dann entschloss sie sich, ihn nicht im Selbstverlag zu publizieren, sondern renommierte Verlage anzuschreiben. „Es waren wohl um die 25 Verlage, denen ich das Manuskript zugesandt habe, drei haben geantwortet.“ Unter ihnen war der Rowoldt-Verlag, der bedauerte, dass es sich um einen Regionalroman handelte. Dieses Format sei im Verlagsprogramm nicht vorgesehen. Immerhin war dieser Satz mit einem „leider“ versehen. Ein hübscher, versteckter Zuspruch, wie die 39-Jährige fand.

Eine Heimat für ihren Roman fand sie schließlich beim Gmeiner-Verlag aus Baden-Württemberg, der mit der Unterzeile wirbt: „Wir machen’s spannend“. Das Buch aus Emden wurde nun in Meßkirch lektoriert, gesetzt, mit einem Umschlag versehen, der schon die Richtung des Inhalts erahnen lässt: mit Strandkorb, blauem Himmel und Dackel. Ab dem 11. Juni soll der Roman ausgeliefert werden. Schon drei Tage später will ihn die Autorin in Emden bei Hugendubel (ehemals Lesezeichen) in der Straße Zwischen beiden Sielen vorstellen. Erstmals! Denn weitere Lesungen werden gerade vereinbart. „Ich bin schon total aufgeregt“, sagt Ilka Gerdes.

Der Titel des Buches entspricht der Gattungsvielfalt, die die Autorin genauso angestrebt hat. „Die Müllers und die Pekingente“ führt mitten hinein in eine prekäre Situation, die mit einem Fund am Strand zu tun hat. Der Leser lernt zwei junge, sehr hübsche Frauen kennen, die ein neues Geschäftsmodell nach modernsten betriebswirtschaftlichen Maßgaben realisieren wollen. Kriminell ist allerdings, was sie da vermarkten wollen. Und weil natürlich vieles miteinander verknüpft ist, ergibt sich ein Kuddelmuddel, das zum Schluss mit einem Paket endet, das für einen klassischen Cliffhänger sorgt. Denn, die Geschichte soll ja weitergehen, wurde Ilka Gerdes klar. Und nun schreibt sie schon wieder …

Wie hat die studierte Pädagogin ihr Werk angefangen? „Von vorne“, sagt sie selbstbewusst. Und da sie beruflich ziemlich eingespannt ist, blieben zum Schreiben nur die Abende, die Wochenenden und der Urlaub. „Immer dann, wenn ich wusste, ich habe jetzt zwei, drei ruhige Stunden Zeit.“ Etwa die Hälfte ihres Erstlings hatte sie schon durchgeplant, als sie zu schreiben begann. Doch während der Niederschrift kamen ständig neue Ideen auf. Auch die Entwicklung der Figuren vollzog sich wesentlich im Prozess des Schreibens.

Ilka Gerdes wurde in Emden geboren, wuchs in Groß-Midlum auf, studierte Sprach- und Erziehungswissenschaften – und eines war gewiss: nach Ostfriesland wollte sie nicht zurück. Hamburg sollte es sein! Doch letztlich kam es anders. Sie fand Arbeit bei der Agilio gGMbH, studierte nebenbei Soziale Arbeit und ist nun seit 16 Jahren im Betrieb tätig.

Hobbys hat sie viele. Neben dem Schreiben und sportlichen Betätigungen liebt die Jungautorin Gartenarbeit und zieht derzeit die Kartoffelsorte „Bamberger Hörnchen“. Zudem spielt sie Schlagzeug in einer vierköpfigen Band. „Wir konnten einen Raum in einem Bunker bekommen und proben nun jede Woche.“ Für ihr Band hat sie auch Songtexte geschrieben. Doch „Die Müllers und die Pekingente“ ist tatsächlich der erste Langtext aus ihrer Feder. Wie es aussieht, wird er nicht der letzte bleiben.

► „Die Müllers und die Pekingente“ erscheint am 11. Juni als Paperback, 304 Seiten, 14 Euro, ISBN 978-3-8392-0864-9

Die ersten Termine für Lesungen
► Für den 14. Juni lädt Ilka Gerdes zwischen 11 und 14 Uhr zu einem „Meet and Greet“ in die Buchhandlung Hugendubel ein, wo sie selber aus dem Roman liest.

► Am 19. Juni beginnt um 18 Uhr eine Premieren-Lesung, bei der Walter Ruß (LiteraturFest Wittmund) aus dem Roman vorträgt. Ort ist „Amuthon-Art“ Atelier/Galerie in der Hammerstraße 14

► Am 28. Juni ist um 16 Uhr eine Lesung im Lesesaal Norddeich, Badestraße 17 geplant

► Am 3. Juli liest Ilka Gerdes um 20.30 Uhr auf Baltrum in der Kleinkunstbühne im Kinderspielhaus Baltrum, Westdorf 68