Das Fest, das Fesseln löst und Türen sprengt

Leer. Die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne bei der Wieden, spricht in ihrer Pfingstbotschaft über Zuversicht und über das Vertrauen. Sie nennt Pfingsten „das Kirchenfest der fröhlichen Hoffnung“. In der Bibel werde beschrieben, wie die Jüngerinnen und Jünger Jesu nach Tagen der Erschöpfung und Sorge, wie es weitergeht, durch die Kraft des Heiligen Geistes neue Energie und Zuversicht erhalten hätten.

Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden. Bild: Ulf Preuß

Auch in der heutigen Zeit sieht die Kirchenpräsidentin Erschöpfung und Müdigkeit: „Der Lärm der vielen Kriege, die uns näher rücken. Das Schreien der Opfer. Das Seufzen der Schöpfung. Das Geplärr politischer Despoten, denen nichts heilig ist außer ihrer eigenen Macht.“ Auch Christinnen und Christen stünden oft rat- und hilflos da.

Bei der Wieden stellt dem gegenüber, dass „Gottes Geist auch unsere Fesseln löst und unsere Türen aufsprengt.“ Sie zitiert den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will.“ Immer wieder, so Bei der Wieden, erzähle die Bibel von solchen Aufbrüchen und von Menschen, die in scheinbar ausweglosen Situationen vom Geist Gottes ergriffen wurden und andere ansteckten. Das wünsche sie den Menschen zum Pfingstfest.

Pfingsten ist nach Ostern und Weihnachten das dritte große christliche Fest. An diesem Tag, 50 Tage nach Ostern, feiern die Christen den Heiligen Geist, der den Jüngern Jesu Mut und Gabe verlieh, die christliche Botschaft zu verbreiten. Pfingsten wird darum auch als der Geburtstag der Kirche bezeichnet.