Mit dem Smartphon die Stadt entdecken
Emden. Nicht allein für den touristischen Gebrauch, sondern auch für Einheimische gedacht sind zwei sogenannte „Entdeckerpfade“, mittels derer man mit dem Smartphone durch die Stadt spazieren und dabei Basis-Informationen in Wort und Bild abrufen kann. Zwei von ihnen sind jetzt in Emden freigeschaltet worden: in dem einen geht es um die Stadt- und Kirchengeschichte, in der anderen um Architektur und Baukultur.

Schöpferinnen des Konzeptes „Entdeckerpfade“ sind Tanja Huppertz und Dr. Carolin Huppertz. Die eine Pädagogin, die andere Geologin haben die beiden Frauen für sich ein neues berufliches Umfeld erschlossen. Sie kümmern sich inzwischen ausschließlich um die aufwändige Arbeit, Fakten, Daten und Bilder ihres jeweiligen Einsatzortes zu ermitteln und zu vermitteln. „Wir ertrinken mittlerweile in Büchern“, sagt Tanja Huppertz – und dennoch ist ihnen klar, dass sie Bücher, aber auch Zeitschriften, Prospekte und auch digitale Medien benötigen, um ihrem Ansatz auch weiterhin gerecht zu werden. Immerhin haben sie auf ihrer Homepage www.stadt-land-erleben.de mittlerweile 145 Entdeckerpfade hinterlegt – für Städte, Dörfer und Naturlandschaften. Alles wird nach dem Motto aufbereitet: Nur wer die Zusammenhänge versteht, kann seine Umwelt wertschätzen und schützen.
Finanziert werden die Entdeckerpfade über Spenden und Fördergelder. So wurde auch die Entwicklung der beiden Emder Projekte gesponsert. Die Sparkassenstiftung Aurich-Norden stellte das Geld zur Verfügung. Geschäftsführerin Ute Meinert verweist auf die Stiftungszwecke, die die Förderung von Kultur, Sport, Erziehung, Volks- und Berufsbildung beinhalten. „Da passten die Entdeckerpfade gut hinein.“
Das Konzept hat viel mit Vermittlung, aber auch mit Pädagogik zu tun. „Wir engagieren uns für Bildung im öffentlichen Raum“, sagt Tanja Huppertz. Mit ortsbezogenen Wissensimpulsen wollen die beiden eine Vielzahl von Themen ansprechen und die Menschen damit begeistern, aber auch sensibilisieren. Das sind neben Geschichte, Architektur, Denkmalschutz, Kultur, auch Heimatkunde, jüdische Geschichte, Technik, Stadtnatur, Geologie, Flora und Fauna.
Der Emder Entdeckerpfad Nr. 1 ist etwa 5,6 Kilometer lang, macht an 18 Stationen Halt und führt in die Lebenswelt des Mittelalters, in die Stadt- & Kirchengeschichte, das jüdische Leben, sowie die Architektur und Baukultur. Pfad Nr. 2 widmet sich an 14 Stationen der Architektur und Stadtgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts. Weil die Objekte weiter auseinander liegen, ist er etwa acht Kilometer lang. Es ist darüber hinaus möglich, alle bisher erschienenen Entdeckerpfade über die Plattform www.stadt-land-erleben.de kostenfrei zu erleben.
Die Handhabung des Systems ist einfach: Auf der Plattform den Pin für die gewünschte Route auswählen, sich zum Startpunkt navigieren lassen, Pfad starten. Man wird dann von Station zu Station geleitet und mit Informationen versorgt. Eingestreut sind auch kleine Rätsel. Besoondere Infos werden über die Kunstfigur Lugo vermittelt.
In Ostfriesland sind folgende Ortschaften bereits auf dem Entdeckerpfad erlebbar: Aurich, Dornum, Emden, Loppersum, Norden, der Moorsee Ottermeer, Rysum und Suurhusen. Das gesamte System ist kostenlos zu nutzen. Das Projekt ist gemeinnützig und finanziert sich fast ausschließlich durch Spenden und Fördergelder.