Ansteckende Sangeslust
Aurich. Im Rahmen der Gezeitenkonzerte hat der Mädchenchor Hamburg unter der Leitung von Gesa Werhahn gemeinsam mit dem Pianisten Jakob Deiml in der Auricher Lambertikirche ein Konzert gegeben. Der Mädchenchor Hamburg wurde 2003 gegründet und ist Teil der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg. Aufgeteilt in vier verschiedene Altersgruppen erhalten Mädchen und junge Frauen bis 25 Jahre eine umfassende sängerische Ausbildung. Der Chor hat Rundfunk- und CD-Produktionen aufgenommen und wird regelmäßig bei Wettbewerben wie zum Beispiel dem Deutschen Chorwettbewerb mit Preisen ausgezeichnet. Zum Repertoire gehört unterschiedlichste Chorliteratur aus Klassik, Weltmusik und Pop.

Die Chorleiterin und -gründerin Gesa Werhahn hatte für das Gezeitenkonzerte-Debüt des Mädchenchors Hamburg ein reizvolles Programm zusammengestellt, berichtete der organisatorische Leiter der Gezeitenkonzerte, Raoul-Philip Schmidt. Dieses habe einen weiten Bogen über 400 Jahre Musikgeschichte gespannt – von Michael Praetorius bis hin zu Jacob Collier. „Dabei nutzte der Chor die räumlichen Möglichkeiten der Lambertikirche aus und präsentierte sein breites Repertoire in den unterschiedlichsten Aufstellungen.“ So habe sich der Chor etwa bei Caesar Bresgens „O du stille Zeit“ oder dem „Regenvogel“ von Wolfgang Jehn rund um das Publikum positioniert und damit ein immersives Klangerlebnis geschaffen.

Der Chor wurde dabei von Jakob Deiml am Flügel begleitet, der das Konzert auch mit jazzigen Improvisationen bereicherte, wie Schmidt anmerkt. Mit Werken von Wolfram Buchenberg, Ola Gjeilo, Jakub Neske und Katerina Gimon seien Chorwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert stark vertreten gewesen und hätten die Ausdrucksmöglichkeiten des Klangkörpers gezeigt.
Zu Gehör kamen aber auch Traditionals aus Afrika, Gospel aus den USA oder Lieder von Franz Schubert. „So bot das Konzert ein faszinierendes Kaleidoskop der Chormusik aus vier Jahrhunderten, vorgetragen von herausragenden jungen Gipfelstürmerinnen, die mit ihrer ansteckenden Sangeslust das Publikum begeisterten und mit tosendem Applaus bedacht wurden.“