Bei der Pastell-Technik „hängen“ geblieben

Emden. Der Kunstverein Emden e.V. stellt im Rahmen seiner dritten Ausstellung im Müllerhaus der Johanna-Mühle das Werk von Christa Kähler in den Mittelpunkt. Die Malerin zeigt in ihrem 40. Jahr als Künstlerin Arbeiten vor allem in Pastell „aus meiner kreativen Zeit“. Denn bei dieser Technik sei sie regelrecht hängen geblieben, erinnert sich Christa Kähler am Freitagabend (4. Juli) bei der Eröffnung.

Christa Kähler im Müllerhaus der Johanna-Mühle mitten zwischen ihren Pastell-Arbeiten. Bilder: Wolfgang Mauersberger

Angefangen hat sie in den 80er Jahren mit Kursen bei der Volkshochschule. „Ich wollte verschiedene Techniken kennenlernen.“ Schon als Kind habe sie ständig alles um sich herum gezeichnet und gemalt. Jetzt sollte es darum gehen, Neues zu entdecken und es sich anzueignen. Eine erste Ausstellung in Hinte, gefördert durch den kulturaffinen Dr. Hans Ulrich Molzahn, kam an. Ihre Arbeiten gefielen dem Publikum.

Die Greetsieler Mühlen-Galerie mit ihrem jahrzehntelang gepflegten Angebot regelmäßiger Präsentationen wurde mit der Zeit feste Heimstatt. Aber auch in den Pelzerhäuser, dem Kulturbunker, der Mühle in Marienhafe waren Arbeiten von Christa Kähler zu sehen. Sie stellte in Leer, Aurich, Oldenburg aus – immer darum bemüht, mit ihren Bildern positive Gefühle zu erwecken und Ruhe auszustrahlen. Christa Kähler erlangte in der Pastelltechnik eine solche Fertigkeit, dass sie bald selber Kurse an der Volkshochschule anbieten konnte – zehn Jahre lang blieb sie dabei. Ihre generellen kulturellen Interesse brachte sie auch als Mitglied im Kulturausschuss der Stadt Emden ein – ebenfalls zehn Jahre engagierte sie sich politisch.

Persönliche Schickssalsschläge erzwangen immer wieder Unterbrechungen in der Tätigkeit. Und als sie nach 2011 wieder anfangen konnte zu malen, wechselte sie zur Aquarell- und Acrylmalerei, „weil die Pastellmalerei doch sehr aufwändig ist.“ Beim Martin-Faber-Kreis, den der damalige Emder Museumsdirektor Dr. Helmut Eichhorn ins Leben rief, war sie Gründungsmitglied – und sie blieb auch nach der Erneuerung, Umbenennung und Umstrukturierung des Künstlertreffs dabei.

Ein Dankeschön vom Vorstand des Kunstvereins Emden. Markus Veerkamp überreicht Christa Kähler einen bunten Blumenstrauß

Der zweite Vorsitzende des Kunstereins Emden e.V., Markus Veerkamp, hob die hohe Qualität ihrer Technik hervor. Das sei absolut erstaunlich, zumal die Malerin nie ein Kunststudium absolviert habe. „Christa Kählers Arbeiten sind professionell“, konstatierte er. In der Ausstellung wird gezeigt, was Christa Kähler am liebsten malte – Blumen, Stillleben und Landschaften. Eine kleine Ostfriesland-Ansicht verschenkte sie an den unermüdlichen Helfer Merten Asmus, der stets zur Stelle sei, wenn es etwas zu tun gäbe.

Während die Arbeiten von Christa Kähler teilweise im Flur, vor allem aber im „Wohnzimmer“ des Müller-Hauses zu finden sind, teilen sich andere Mitglieder des Vereins einen zweiten Raum – der Ergänzung wegen. Insgesamt zählt der Kunstverein fast 40 Mitglieder. Neue Interessierte würde man aber gerne aufnehmen, betonte Veerkamp in seiner Ansprache.

Auch Landschaften hat Christa Kähler immer wieder gemalt

► Die Ausstellungen sind bis zum 15. August jeden Freitag, Sonnabend und Sonntag von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Jeden Freitag gibt es ab 15 Uhr Kaffee und Kuchen. Eintritt: frei