Grenzgang zwischen den Stilen
Münkeboe. 2024 war Mandolinist Avi Avital erstmals bei den Gezeitenkonzerten. Dieses Jahr folgte er erneut der Einladung nach Ostfriesland und trat in der Kirche Zum guten Hirten Münkeboe gemeinsam mit dem renommierten israelischen Jazzpianisten Omer Klein auf. „Eine sehr spannende Begegnung zweier unterschiedlicher musikalischer Welten“, konstatiert Raoul Philip Schmidt, organisatorischer Leiter der Gezeitenkonzerte.

Die beiden Künstler präsentierten ein fesselndes Programm, das sowohl zeitgenössische Kompositionen als auch klassische Meisterwerke umfasste, so Schmidt. Die meisten Werke des Abends mit Titeln wie „Niggun“, „Avi’s Song“, „España“ oder „Yemen“ haben sie selbst komponiert, andere wie etwa „Zamzama“ oder „Lonely Girl“ stammten aus der Feder von Avi Avitals Bruder Omer Avital.

Daneben fanden sich jedoch auch Namen wie Gabriel Fauré im Programm. „Après un rêve“ ist sein populärstes Lied. Es entstand 1878 und schildert das Erwachen aus einem Schlaf voller verliebter Träume. Das Lied existiert in zahlreichen Bearbeitungen, von denen die für Cello und Klavier sicher die bekannteste ist. „Die Wirkung mit Mandoline und Klavier war außergewöhnlich.“


Schließlich interpretierte Avi Avital Johann Sebastian Bachs Suite für Violine solo d-Moll BWV 1004 auf der Mandoline, beantwortet von Improvisationen Omer Kleins. „Es war ein inspirierter Grenzgang zwischen den Stilen voller Spielfreude, der das Publikum begeisterte.“