Tagung im Umfeld von Antje Brons

Emden. Die Johannes a Lasco Bibliothek veranstaltet vom 18. bis 20. September eine
internationale Tagung mit dem Titel „Zwischen Duldung und Teilhabe: Täufer und ihr Obrigkeitsverständnis“.

Antje Brons (1810 bis 1902)

Diese findet im Rahmen eines DFG-Projektes der Bibliothek zum Briefwechsel der Emder Mennonitin Antje Brons, geb. Cremer ten Doornkaat (1810 bis 1902) statt und beschäftigt sich mit dem zum Teil stark differierenden Obrigkeitsverständnis innerhalb des Täufertums. „Vom Ausschluss weltlicher Obrigkeit aus der Gemeinde bis hin zum Wunsch nach mehr Teilhabe im politischen und gesellschaftlichen Leben gibt es eine große Pluralität theologischer Sichtweisen, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben“, erläutert Dr. Klaas-Dieter Voß. Der wissenschaftliche Mitarbeiter leitet das Editionsprojekt und veranstaltet die Tagung gemeinsam mit Dr. Isabel Schnieder, die im Projekt mitarbeitet.

Am Eröffnungstag, dem 18. September, steht ab 19 Uhr ein öffentlicher Abendvortrag auf dem Programm. Professor Dr. Andrea Strübind, Vizepräsidentin der Universität Oldenburg, spricht über: „Täuferisches Erbe: ein Plädoyer für Religionsfreiheit und die Trennung von Staat und Kirche“. Oberbürgermeister Tim Kruithoff ist mit einem Grußwort vertreten.

Am Freitag, 19. September, wird Klaas-Dieter Voß um 16.30 Uhr selber das Wort ergreifen. Sein Thema: „Der Geist als gottgegebenes Pfand des Lebens – Antje Brons und das Obrigkeitsverständnis der mennonitischen Täufer in Ostfriesland“.

Insgesamt stehen 13 Vorträge auf dem Programm der Tagung, deren Referenten aus Amsterdam, Zürich, Erlangen, Bremen, Hamburg, Krefeld, Kaiserslautern, Bielefeld, aus der Nähe von Berlin, Callbach (Rheinland-Pfalz) und Oldenburg kommen.

Antje Brons schrieb das erste grundlegende Werk über die Geschichte der Täufer, arbeitete kirchenpolitisch, pflegte eine umfangreiche Korrespondenz mit Adressaten von Kanada bis Südrussland. Zudem engagierte sich die kirchenhistorische Schriftstellerin im sozialen Bereich und für das Bildungswesen.

► Die Teilnahme an der Tagung, die am Donnerstag um 15 Uhr beginnt und bis Sonnabendmittag dauert, ist kostenfrei möglich