Pfiffige Bäuerinnen und einige Schurken
Emden. Es dauerte etwas – aber dann kam die Larrelter Spööldeel richtig in Fahrt. Bei „Een Millionär mutt her“ geht es um drei Schwestern, die den elterlichen Hof erben und nun nach Möglichkeiten suchen, ihn zu entschulden, um dort weiterhin leben zu können. Ein reicher Ehemann ist natürlich die einfachste Lösung – und so nimmt die Komödie ihren Verlauf – skurril, witzig, geprägt von Situationskomik und Schlagfertigkeit.

Spöölbaas Gunda Henschke hatte elf Personen auf einer Bühne zu dirigieren, die den Innenhof des Bauerngutes Haverkamp zeigt. Links der Scheunenbereich mit schönem Schiebetor, geradeaus das Wohnhaus, rechts ein Blick in einen Bauerngarten und auf eine ferne Windmühle. In diesem Raum entfalteten sich nun nach und nach die Problemstellung und ihre Lösung. Dabei war das Schwestern-Trio führend. Die bühnenaffine Eske Martens gab als Meike die pfiffigste Frauengestalt ab. Silke Janssen durfte als Amke erst ganz zum Schluss Frauen-Power zeigen, und Tina Berndt war als Dörte die markanteste Figur auf der Bühne, die im zweiten Akt eine erstaunliche Verwandlung erlebt.


Mit Klaus Rudoph als Onkel August kam ein übler Charakter ins Bild – und hatte sein weibliches Gegenstück in der Immobilienhändlerin Luise, der Marion Groeneveld Charakter gab. Dem gegenüber entpuppte sich der vermeintlich grässliche Klaas (Bonno Poets) fast als Ehrenmann. Ebenso entwickelt sich Onkel Gerd (Franz Ludwigs) vom Knauser zum großzügigen Förderer. Taline Berndt gestaltete ihre Bühnenfigur Grete zur sehr bestimmenden Nachbarin mit vielen Erfahrungen.

Patrick Katthose spricht zwar immer noch kein Platt, bringt aber so viel Liebenswürdigkeit auf die Bretter, dass man seine Figuren einfach mögen muss. Seine Neigung zum Theater kann man auch Hans-Joachim Jacobs-Grünefeld nicht absprechen. Er bewegt sich ganz selbstverständlich und ist auch sprachlich sehr sicher. Maik Habben war als Debütant dabei und spielte mit Dr. Wellmann einen Tierarzt, der an entscheidender Stelle eine Wendung in das Stück bringt.

und Klaus Rudoph

und Tina Berndt
Stöhnpaal Ilona Shanker hatte einige Mühe, den Fortlauf des Spiels aus dem Flüsterkasten heraus zu steuern, weil es doch einige Blackouts gab. Aber das war schnell vergessen, wenn die Spieler selbst in schallendes Gelächter ausbrachen, weil Requisiten sich mit einem Mal verselbstständigten. Nicht zu vergessen ist Wilhelm Rohdmann, der als Techniker zum Gelingen des Abends beitrug, das letztlich von pfiffigen Bäuerinnen und einigen Schurken handelte.

