„Freunde“ beteiligen sich an Museumsprojekt

Emden. Der Freundes- und Förderkreis des Ostfriesischen Landesmuseums Emden beteiligt sich mit 8600 Euro an der Anschaffung einer neuen Foto-Studio-Ausstattung zur Aufnahme dreidimensionaler Objekte. Das teilte Museumsleiterin Jasmin Alley während der Mitgliederversammlung der „Freunde“ im Rummel des Rathauses am Delft mit. Zweiter Förderer sei die VR-Stiftung. Die Ausstattung beinhaltet neben der Kamera und Objektiven auch einen Fototisch, Hintergründe, Stative und Halterungen, Beleuchtung und ein Leuchtzelt. Damit sollen unter anderem professionelle Fotos für Kataloge und Leihgaben erstellt werden, erklärte Alley.

Die ersten Fotos machte die Polizei. Zunächst war nicht sicher, ob es sich um Knochensubstanz oder Wurzelwerk handelte.
Bilder: Ostfriesische Landschaft

Vorsitzender Dr. Gerold Eilers verwies in seinem Bericht darauf, dass das Landesmuseum im September eine Vitrine zum Emder Armenwesen einrichten wird, in der dann auch jener Schlüssel der Clementiner-Bruderschaft gezeigt werden soll, den der Freundeskreis im letzten Jahr überreicht hatte. Weiterhin plant das Landesmuseum einen neuen Internet-Auftritt. Hier soll der Freundes- und Förderkreis dann mit einer eigenen Seite vertreten sein.

Die ersten erkennbaren Bestattungen

Zur Mitgliederversammlung gehörte in diesem Jahr ein Vortrag von Grabungstechnikerin Ines Reese zu den „Toten vom Vogelsangzwinger“. Wie berichtet, waren während des Umbaus des Falkenhorstes zur Kindertagesstätte Knochen im Untergrund aufgetaucht. Nachdem zunächst die Polizei gerufen worden war, die feststellte, dass es sich um historische Gebeine handelte, hatten dann die Archäologen der Ostfriesischen Landschaft Gelegenheit, in den Boden zu schauen (KiE berichtete). Auf dem untersuchten Areal, rund 90 Quadratmeter, fanden sich 14 Bestattungen. Ines Reese rechnete hoch und ermittelte, dass auf dem Vogelsangzwinger mindestens 400 Bestattungen nachzuweisen sein müssten, es könnten aber auch deutlich mehr sein.

… unter denen sich weitere befanden.

Der Erhaltungszustand der Knochen sei gut und verweise auf einen Querschnitt der Bevölkerung. Anzeichen kriegerischer Handlungen ließen sich nicht nachweisen. Gefunden wurden zudem ein preußischer Stüber, Irdenware, Nägel, Schlacke, Reste von Tonpfeifen. Ines Reese deutete an, dass es Bestattungen womöglich auf allen Wallzwingern gegeben habe.