Kategorie: Kritiken

Exakt getaktet, präzise ausgearbeitet

Das Eröffnungskonzert des Gezeiten-Festivals fand im Festspielhaus am Wall in Emden statt Emden. Ein Abend, ganz darauf abgestimmt, dem Motto der diesjährigen Gezeitenkonzerte gerecht zu werden. „Hoffnung!“ heißt dieses Motto, und am Eröffnungsabend des Festivals im ausverkauften Festspielhaus am Wall wurde es getragen von den Idealen der Menschlichkeit – ausgedrückt in Musik. Zu Gast war

Darüber erstrahlte die „güldne Sonne“

Eilsum. Mit einem Konzert der Capella della Torre in der romano-gotischen Kirche zu Eilsum endete am Sonntag (11. Mai) der diesjährige Krummhörner Orgelfrühling. Geistliche und weltliche Frühlingsmusik der Renaissance stand dabei auf dem Programm des Ensembles, das mit Dulzian, Pommer, Schalmei, Truhenorgel, Renaissance-Posaune und Percussion angetreten war. Die Capella weist eine Handschrift auf, die sie

Wenn Alte Musik beglückt

Groothusen. Das vierte Konzert des Krummhörner Orgelfrühlings fand in der Kirche zu Groothusen statt. Léon Berben spielte die „weiße Königin“, die Wenthin-Orgel aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Diese Orgel ist für das Festival so bedeutsam, weil es hier seinen Ursprung verortet. An dem Instrument des Johann Friedrich Wenthin, gebaut 1798 bis 1801, fand vor

Große Vielfalt auf kleiner Orgel

Rysum. Das dritte Konzert des Krummhörner Orgelfrühlings fand in Rysum statt, wo die 583 Jahre alte Orgel zum Betätigungsfeld der rumänischen Organistin Alina Rotaru wurde. Sie wählte ein Programm aus, das deutlich jünger war als das Instrument und bewegte sich dabei vorwiegend im 16. Jahrhundert. Neben Kompositionen von Jan Pieterszoon Sweelinck waren das vor allem

Ein Abend voll Noblesse und Eleganz

Pilsum. Das zweite Konzert des Krummhörner Orgelfrühlings fand in der Kreuzkirche zu Pilsum statt. Dort spielte die Hamburger Organistin Dagmar Lübking die Orgel von Valentin Ulrich Grotian aus dem Jahr 1694. Dabei zeigte Lübking die ganze Bandbreite dessen, was die große Orgel mit ihren 20 Registern auf zwei Manualen, dem Haupt-, dem Brustwerk und dem

Eröffnung mit dem „Orpheus von Amsterdam“

Uttum. Der 22. Krummhörner Orgelfrühling ist eröffnet. Der erste Abend fand traditionell in der Kirche zu Uttum statt und stellte die Orgel eines Anonymus aus dem Jahr 1660 in den Mittelpunkt. Dies geschah in einem Konzert von Sietze de Vries, der Werke des Organisten und Komponisten Jan Pieterszoon Sweelinck ((1562 bis 1621) zu einem prächtigen

Schallendes Gelächter, donnernder Applaus

Emden. „Das war ein wirklich schöner Abend“, sagt eine Besucherin der musikalischen Lesung „Die Witwe“ und schmunzelt noch im Nachhinein vor sich hin. Die Veranstaltung selber, die in der Altreformierten Kirche in der Osterstraße stattfand, endete mit schallendem Gelächter und donnerndem Applaus für ein neunköpfiges Ensemble, das eine spezielle Art humoristischer Unterhaltung geschaffen hat. Ingredienzien:

Parforce-Ritt durchs Notengetümmel

Jennelt. Organist Jörg Jacobi ist von der Orgel des Johann Friedrich Constapel aus Wittmund ganz verzaubert. Das kleine Instrument von 1738 – gebaut für die reformierte Kirche zu Bargebur, dann nach Hamswehrum gebracht und schließlich in Jennelt aufgebaut – besticht durch seinen schönen Klang, der vielfache Ausprägungen zeigt. Zwar verfügt die Orgel nur über ein

Theaterspiel in bester Abstimmung

Emden. Mit der Komödie „Crash Bob“ von Helmut Schmidt feierte die Spöldeel Transvaal vor voll besetztem Haus Premiere. Das Stück ist vor dem Hintergrund einer Katastrophe angesiedelt, die die ganze Welt bedroht. Doch die Transvaaler sahen dem Ereignis auf der Bühne mit ostfriesischer Gelassenheit entgegen. Berta (Monika Werner) putzt ungerührt Gemüse fürs Einkochen. Ihr Mann

Mit Leichter Kavallerie auf Großer Fahrt

Emden. „Ich habe alle Konzerte der Musikkorps aus Wilhelmshaven und Münster gehört, aber das heutige Konzert mit dem Marinemusikkorps Wilhelmshaven war das beste.“ Der ältere Herr schüttelt immer noch ungläubig den Kopf angesichts eines Programms, das selbst einige junge Leute begeistert zum Sesseltanz animierte. Fregattenkapitän Matthias Prock musste in seinem symphonischen Blasorchester zwar einige Positionen

Licht und Schatten in feinem Gleichgewicht

Emden. Einen eindrucksvollen Einstieg in den Frühling erlebten die Besucher der Sonntagsmatinée in der Johannes a Lasco Bibliothek. Sopranistin Vilma Pigagaitė hatte mit Miriam Griess (Violoncello) und Leonid Dorfman (Klavier) erfahrene Musiker an ihrer Seite, die ein ungewöhnliches Programm präsentierten, das das Motto des Vormittags „Licht und Schatten“ umsetzte. Schon der Einstieg mit Lied und

„Momo“ ideenreich auf die Bühne gebracht

Emden. Das war ein ganz zauberhafter Nachmittag, den die Ballet Factory Emden (gegründet 2013) und die MDNZ Danz Company für zeitgenössischen Tanz (gegründet 2020) im Festspielhaus am Wall gestalteten. Auf dem Programm stand ein Ballett nach Motiven von Michael Ende in der wunderbaren Choreographie von Tanzpädagogin Katharina Riebschläger: „Momo“. Opulent mit Kostümen ausgestattet, mit einem

Eine Lesereise zu vergessenen Autoren

Emden. Vergessene Literatur – darum ging es bei der jüngsten Veranstaltung der Gesellschaft der Freunde der Johannes a Lasco Bibliothek. Dr. Petra Frerichs und Dr. Joke Frerichs beschäftigen sich seit Jahrzehnten mit dieser Thematik und stellten vier Bücher ausführlich vor. Die beiden in Köln lebenden Experten hatten sich nach der Beendigung ihrer beruflichen Tätigkeit auf

Friesenbühne landet Volltreffer

Emden. „Das ist mein Stück“, habe Gitta Nörtker ausgerufen, als die Friesenbühntjer das Stück „Swanensee in Stützstrümp“ für das Frühjahr 2025 in den Blick nahmen, berichtete Vorsitzende Birgit Frerichs bei der Premiere des neuen Stücks im Lüttje Huus in der Brückstraße. So wurde die Komödie Gitta Nörtkers erste Regiearbeit für die Bühne. Zudem landete sie

Feingeistige Collagen aus Wort und Ton

Emden. „Dichterinnenliebe“ heißt ein Programm des Duos „Edda & Flute“ aus Norden. Dieses gastierte in der sehr gut besuchten Mennoniten-Kirche in der Brückstraße. Dort sitzen die Gäste an Tischen, bewirtet mit Wein und Knabbereien, während die Künstlerinnen vor der Kanzel Platz finden. Edda Liebermann mit ihrem rund 17 Kilo schweren Konzertakkordeon und Frauke Stenger mit

Dream-Team agierte mit enormer Dynamik

Emden. Wer dieses Konzert nicht gehört hat, der hat wirklich etwas versäumt. Das Festspielhaus am Wall war dann auch nahezu voll besetzt – und das Publikum reagierte völlig begeistert. Zu Gast war das Tschechische Symphonieorchester Prag mit rund 60 Musikern unter Leitung von Robert Kružik. Als Solist spielte Matthias Kirschnereit, Pianist, Hochschullehrer und künstlerischer Leiter

Raum schaffen und gestalten

Emden. Da wurde auf der Bühne herumgetollt, gesprungen, geschrien, gekämpft, geschlagen. Die drei Detektive Justus, Peter und Bob bewiesen in „Die drei ??? – Signale aus dem Jenseits“ körperlich einiges an Kondition. Kondition war aber auch für die Zuschauer nötig, um die komplizierte Geschichte nachvollziehen zu können, die sich rund um die Wahrsagerin Dr. Franklin

Erstklassige Besetzung für Revue-Operette

Emden. Einmal in der Saison nimmt Kulturevents Emden eine Operette ins städtische Veranstaltungsprogramm auf. Dieses Mal spielte die Kammeroper Köln Paul Abrahams „Ball im Savoy“ von 1932. Eine klassische Operette ist es nicht, ein Musical noch nicht. Also nennt man es eine Revue-Operette. Gut 200 Besucher erlebten im Festspielhaus am Wall einen Abend mit bunten

Lieder, die Freunde miteinander verbinden

Leer. Sie waren engste Freunde, und selbst der Tod hat dieser innigen Freundschaft nichts anhaben können. Sie wirkt immer noch nach. Der Künstler Zoppe Voskuhl (gestorben 2019) und der Musiker Otto Groote kannten sich seit ihrer Jugendzeit. Zoppe war 18, Otto 15 als sie das erste Mal aufeinander trafen. Die Chemie stimmte von Anfang an.

Sprudelnder Elan, feine Modellierung

Emden. Vor drei Jahren spielte er schon einmal in Emden – Mozarts Klavierkonzert Nr. 12 (KV 414), damals in der Johannes a Lasco Bibliothek. Nun war Justus Eichhorn wieder da und konzertierte mit der Philharmonie Lemberg unter Gudni A. Emilsson im Festspielhaus am Wall. Gut 300 Besucher waren dabei. „Das ist sehr gut für ein

Klistiere, Pillen und ein kunterbuntes Barock

Emden. Auf dem Programm im Festspielhaus am Wall: Molieres „Der eingebildete Kranke“. Was die Landesbühne aus Wilhelmshaven daraus gemacht hat, ist nun allerdings fern des Üblichen. Die Kostüme deuteten die Zeit, in der das Stück spielt, das Barock, nur ahnungsvoll an. Offensichtlich ein Hinweis auf die Zeitlosigkeit des Themas, das heute durchaus Relevanz hat, damals

Kopfkino mittels humaner Anteilnahme

Freepsum. Einen raffinierten theatralen Zugang zu einem ganz schwarzen Kapitel deutscher Geschichte hat die Freie Bühne Wendland gefunden, die wieder einmal zu Gast im Kultur-Gulfhof Freepsum war. In dem Stück „Hermine Katz und das ungeheure Wissen der Dachböden“ ging es um Nationalsozialismus, Konzentrationslager, Vertreibung, Tötung. Was Schauspielerin Kerstin Wittstamm als Hermine Katz auf die Bühne

Volles Haus beim „fürstlichen Konzert“

Weener. Wie hört sich ein fürstliches Cembalo an? Fürstlich, natürlich. Füllig im Klang. Aufblühend im Ton. Das Organeum in Weener hatte zu einer neuen Veranstaltungsreihe eingeladen. Titel: „Musikalische Winterreisen“. Die erste „Reise“ des Formates stellte ein Cembalo von 1741 aus der eigenen Instrumentensammlung vor – anhand einiger Kompositionen von Georg Böhm, Johann Sebastian Bach und

Die fabelhaft dynamischen Hankes

Norden. Vier Brüder – David, Lukas, Jonathan und Fabian Hanke -, vier Instrumente, ein Konzert. Die Hanke-Brothers haben das Eröffnungskonzert des Kleinkunstprogramms 2025 der Bürgerstiftung Norden gestaltet– und sie taten dies mit viel Enthusiasmus und noch mehr Esprit. Das Publikum war schnell für die jungen Musiker eingenommen, die höchst sympathisch auf der Bühne agierten, ihr

Schieber-Max lehrt Charleston

Emden. Wer am Silvestertag nach einem heiteren Kulturprogramm zum Jahresabschluss suchte, war im Festivalhaus am Wall gut bedient. Dort gastierte das Casanova Society Orchestra – zehn Musikerinnen und Musiker aus Berlin, die mit ausgefeilter Moderation und musikalischem Geschick die 20er Jahre wieder aufleben ließen. Zwischen Pop-Ballade und Operette, zwischen Charleston und Walzer, zwischen Jazzstandard und

Konzentrierte Power

Engerhafe. Zum 15. Mal hat „zwischen den Jahren“ das dreitägige gleichnamige Folkfestival des Vereins „Kunst und Kultur in Ostfriesland e.V.“ im Gulfhof Ihnen stattgefunden. Mitinitiator Otto Groote konnte seine Begeisterung am Sonntag (29. Dezember) kaum zügeln. „Großartig“ sei alles gelaufen. Die Musiker – konzentrierte Power und höchst harmonisch im Umgang miteinander und mit den Gästen.

Wenn die Musik den Raum umarmt

Emden. Vom ersten bis zum letzten Ton war die Sonntagsmatinée am 3. Advent in der Johannes a Lasco Bibliothek ein vollständig durchkomponiertes Erlebnis mit einer subtilen Botschaft: „Singet, spielet, jubilieret“. Jede der fünf barocken Kompositionen bot neue Aspekte, stolze Klänge, vielfältige musikalische Ansichten. Das begann schon mit der Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“. Dazu

Lichterfülltes Konzert zum 3. Advent

Emden. „Licht“ ist ein Thema, das am Sonnabend (14. Dezember) beim „Fröhliche Weihnacht-Konzert“ in der Martin-Luther-Kirche eine wichtige Rolle spielte. So sang der Kinderchor der Martin-Luther-Gemeinde unter Leitung von Lea und Lina Waskowiak unter anderem – mit viel gemeinsamer Choreographie in Gestik und Bewegung – die Lieder „Lichterkinder“ oder „Winterzeit – Lichterzeit“. Friderike fügte einen

„Geheimtipp“ in der Vorweihnachtszeit

Emden. Fast am Ende des Jahres gibt es bei 1820dieKUNST eine Lesung mit Musik. In lockerer Atmosphäre hatten sich dazu am Dienstag (10. Dezember) mehr als 40 Besucher im Rummel des Rathauses am Delft eingefunden. Sie lauschten Geschichten, die Silke Arends ausgewählt hatte. Die Chefredakteurin des Ostfriesland-Magazins ist Mitglied der sogenannten Programmkommission der „Kunst“, und

Wenn ein Musikkorps so richtig loslegt

Emden. Das Marine-Musikkorps Wilhelmshaven war zum traditionellen Adventskonzert in Emden. Und die Martin-Luther-Kirche zeigte sich mit rund 350 Besuchern gut ausgelastet. Das Programm war – wie stets bei dem symphonischen Blasorchester – handverlesen und verband Filmmusik mit Oper und Song mit Oratorium – alles arrangiert für die speziellen Bedürfnisse eines solchen Orchesters. Das rund 50