Arbeiten einer Unermüdlichen in Rastede

Rastede. Vor zehn Jahren starb die Künstlerin Ruth Schmidt Stockhausen (1922 bis 2014). Jetzt findet im Palais Rastede eine Retrospektive statt, die in Kooperation zwischen dem Verein Kunst.Kultur.Rastede und der Ruth Schmidt Stockhausen-Stiftung stattfindet. Eröffnet wird die Ausstellung „Zu Bildern muss man den Weg sich bahnen“, die rund 70 Werke von Ruth Schmidt Stockhausen umfasst, am 7. April um 10.30 Uhr. Eine Einführung gibt Susanne Augat, Leiterin des Kunsthauses Leer.

Eines der letzten Bilder von Ruth Schmidt Stockhausen, die 2014 in Dornum starb

Das Gesamtwerk der Künstlerin, die zuletzt in Dornum lebte und dort auch starb, umfasst rund 4800 Gemälde, Graphiken und Plastiken. Daneben hat sie aber auch Gedichte verfasst und zu ganzen Zyklen zusammengestellt. Während der Laufzeit der Ausstellung wird zweimal an diese Doppelbegabung erinnert. Am 20. und 28. April (jeweils um 15 Uhr) bereiten Mitglieder der Theaterwerkstatt Rosenstraat 13 aus Marienhafe Lesungen aus dem Zyklus „Strandwanderung“ vor.

Ruth Schmidt Stockhausen wurde zwar auf Norderney geboren, lebte dann aber in Hildesheim, in Stockhausen an der Lahn, Bad Godesberg, Bad Nauheim, Frankfurt am Main. Erst 1983 zog sie nach Ostfriesland zurück. Nachdem sie zunächst konventionell malte, gelangte sie zu abstrakten Formen. Ein erstes dieser Bilder mit dem Titel „Sprühendes Gelb“ war auf der 6. Biennale 1957 in Paris und Montreal ausgestellt. Wesentlich wurde für ihre Malerei das Erleben der Natur. Walter Baumfalk stellt in seinem Künstlerlexikon „Bildende Kunst in Ostfriesland im 20. und 21. Jahrhundert“ fest: „Ruth Schmidt Stockhausen war eine weltweit anerkannte Künstlerin.“

Sie selber wird in der Einladung zur Rasteder Ausstellung zitiert mit der Anmerkung: „Mit allen Sinnen habe ich aufgenommen. Alles Erlebte prägte sich ein, es ruht und reift. Aus irgendeinem Anlass geweckt tauchen aus dem Fundus Farben, Formen, Strukturen auf, die sich zu Neuem bilden. Es kommt und geht wie Ebbe und Flut. Ich führe nur aus.“

► Die Ausstellung wird eröffnet am 7. April um 10.30 Uhr im Palais Rastede, Feldbrete 23. Begrüßung: Siegfried Chmielewski (1. Vorsitzender des KKR), Einführung: Susanne Augat, Musikalische Begleitung: Marcus Wesche (Laute)
► Lesungen: 20. und 28. April, jeweils 15 Uhr, Palais Rastede, Gedichte und Bilder aus dem Gedichtszyklus „Strandwanderung“, Eintritt: sieben Euro
► Öffnungszeiten: Do und Freitag 14 bis 16 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr, Himmelfahrt geschlossen
► Eintritt: vier / erm. drei Euro