Erinnerung an „Penning’sche Villa“

Emden. „Geschichte auf dem Weg“ ist eine Aktion, mittels Informationstafeln auf besondere historische Standorte in der Stadt Emden hinzuweisen. Am Dienstag (5. Oktober) wurde eine solche Tafel auf dem Henri-Nannen-Platz enthüllt. Sie verweist auf den Ort, an dem einst die sogenannte „Penning’sche Villa“ stand, in der sich im der Zeit des Nationalsozialismus das Quartier der Gestapo befand. Dieses Haus stand auf jenem Grundstück, auf dem heute die Kunsthalle Emden ihren Platz hat.

Enthüllten die Gedenktafel auf dem Henri-Nannen-Platz: Eske Nannen und Oberbürgermeister Tim Kruithoff. Bild: Kunsthalle

Die schon lange geplante Aufstellung der Hinweistafel hatte sich verzögert, weil die Recherche sich sehr aufwändig gestaltete. Da gegen Ende des Krieges viele belastende Unterlagen vernichtet worden waren, habe sich die Erforschung der Daten hingezogen, sagten Aiko Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ostfriesischen Landesmuseum und Archiv-Leiter Dr. Rolf Uphoff. Erst im Laufe der Zeit seien ausreichend Materialien, unter anderem aus dem Fotoarchiv von Dietrich Janßen, zusammengekommen.

Die Aufsichtsratsvorsitzender der Kunsthalle, Eske Nannen, und der kaufmännische Direktor Michael Kühn seien „froh, dass der lang gehegte Wunsch nach einem Hinweisschild nun in Erfüllung ging“, heißt es in einer Mitteilung der Kunsthalle.

Das Ehepaar Eske und Henri Nannen hätte viele Jahre lang selber Informationen und Fotos zu diesem Ort gesammelt. Zusätzliche Anregungen seien von dem inzwischen verstorbenen Hochschulprofessor Siegfried Sommer gekommen, der zuletzt noch einmal 2017 darauf gedrängt hatte, ein Erinnerungstafel aufzustellen. „Damit nahm die Angelegenheit neue Fahrt auf und konnte heute zum Abschluss gebracht werden“, heißt es in der Mitteilung der Kunsthalle.

► Das nächste Schild dieser Reihe soll in einigen Wochen in der Nähe des von Stifter Bernhard Brahms (verstorben 2019) initiierten Gedenksteins für fünf ukrainische Kriegsgefangenen aufgestellt werden. Diese wurden noch vor Kriegsende gehenkt.