Kultur als Lebenselexier

Ostfriesische Landschaft stellt Kulturkalender 2021 vor

Von Ina Wagner

Aurich. Wenn es etwas Positives über die Corona-Pandemie zu sagen gäbe, dann sei es die Feststellung, dass die Kultur an Wertschätzung gewonnen habe. Signe Foetzki, Sprecherin der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse, fasste bei einer Videokonferenz zusammen, was alle Beteiligten an der Herausgabe des neuen Kulturkalenders der Ostfriesischen Landschaft sich wohl auch gedacht haben: „Kultur ist ein Lebenselexier.“

Und so wurden Daten über Kulturveranstaltungen, die sich derzeit konkret ermitteln lassen, in Auswahl in das Heft aufgenommen. Weil dann noch etwas Platz war, kam ein Teil dazu, den Katrin Rodrian, Leiterin der Kulturagentur der Landschaft, besonders schätzt: Kleine Geschichten, die mehr aussagen als lange Vorträge. Die Döntjes wurden subsumiert unter die Überschrift „Ostfriesische Teekultur“ – und nun lässt sich nachlesen, was es mit einem besonderen Brunnen in Neuharlingersiel auf sich hat, warum Monika als Kuttermädchen zur See fuhr, oder wie es kam, dass Jantjemöh aus Spetzerfehn mit 100 Jahren noch Werbung machte.

Auf 48 Seiten entfaltet der „Ostfriesland Kulturkalender 2021“, den Rodrian und Etta Bengen zusammengestellt haben, sein informativ, unterhaltsames Spektrum rund um das Schwerpunktthema. Wussten Sie etwa, dass man mit verschiedenen Teesorten aus der ganzen Welt malen kann? Oder haben Sie schon davon gehört, dass im Park der Gärten in Bad Zwischenahn eines der neuen „Tiny Houses“ steht, das als Mini-Tee-Café eingerichtet wurde? Oder, dass es mit Thommi Baake einen Schauspieler, Autor und Entertainer gibt, der ein „Tee-Programm“ erarbeitet hat?

► Besondere Würdigung erfährt die Tee-Kultur durch eine Tagung „Immaterielles Kulturerbe im Kulturtourismus“. Für diese Veranstaltung, die je nach Corona-Lage als digitale oder hybride Veranstaltung (ein Teil der Besucher ist anwesend, ein anderer Teil nimmt per Computer teil) durchgeführt wird, kann man sich auch noch bis zum 17. Mai anmelden unter kultur@ostfriesischelandschaft.de

► Am Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist Ostfriesland auch beteiligt – unter anderem mit dem Theaterstück der Ländlichen Akademie Krummhörn „Der Hoffnung verpflichtet“, das nach der Premiere am 9. und 10. November in Emden auch noch in Ihlow, Marienhafe, Leer, Aurich und Norden zu sehen sein wird.

► Erwähnung findet auch die sogenannte Emder Synode von 1571. Dazu soll es am 10. Juni einen großen Festakt in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden geben, der über die Seite der Evangelisch-reformierten Kirche zu verfolgen sein wird. Die Synode fand vom 4. bis 13. Oktober 1571 statt und hatte das Ziel, eine gemeinsame Kirchenordnung für all jene calvinistischen Gemeinden zu finden, die als Flüchtlingsgemeinden verstreut lebten und durch die verbindliche Ordnung miteinander verbunden werden sollten.

► Neues zu den Gezeitenkonzerten trug in der Konferenz Landschaftspräsident Rico Mecklenburg bei. Die sollen nämlich am 29. Juni beginnen und rund 20 Konzerte umfassen. „Ich denke, die Kultur nimmt Fahrt auf“, gab sich Mecklenburg hoffnungsvoll.

► Der Kalender, der von der Landschaftlichen Brandkasse gesponsert wird, ist in einer Auflage von 7000 Stück erschienen. Er kann kostenlos in den Geschäftsstellen der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse abgeholt oder direkt bei der Ostfriesischen Landschaft bestellt werden unter kultur@ostfriesischelandschaft.de