VW ehrt junge Menschen mit besonderem Preis

Emden. Das Volkswagen Werk Emden verleiht erstmalig den „Familie-Leopold-Preis“ an junge Menschen, die sich besonders für Respekt, Toleranz, Integrität und Weltoffenheit einsetzen oder eingesetzt haben. Die ersten drei Plätze sind mit jeweils 1500, 1000 und 500 Euro dotiert. Bewerben können sich Einzelpersonen und Gruppen im Alter von 16 bis 25 Jahren aus dem Weser-Ems-Bezirk.

Ingrid Rieken, Personalleiterin Volkswagen Emden: „Die Gedanken und Grundsätze eines respektvollen und toleranten Umgangs miteinander möchten wir mit diesem Preis in die Gesellschaft tragen.“ Die Idee zum Familie-Leopold-Preis ist in Anlehnung an den Braunschweiger Sally-Perel-Preis und auf Initiative des Volkswagen Werkes Emden entstanden. Weiterentwickelt wurde er gemeinsam mit dem Komitee des Preises und der Familie Leopold als Namensgeber.

Die Bürger Rika und Heinrich Leopold wurden aufgrund ihrer außergewöhnlichen humanitären Leistungen im zweiten Weltkrieg als Namensträger des Awards ausgewählt. Sie lebten bis zur Zerstörung durch einen Luftangriff 1944 in der „Kleinen Brückstraße“. Nach den Geschehnissen der Reichspogromnacht im November 1938 bemühte sich das Ehepaar mit damals verbotenen Hilfsaktionen um ihre ehemaligen jüdischen Mieter und Nachbarn. Sie ließen sie entgegen der Anordnung der Stadtverwaltung weiter in ihrer Wohnung wohnen und versorgten auch andere jüdische Nachbarn mit Lebensmitteln. Später sendeten sie zur Unterstützung regelmäßig Pakete mit Lebensmitteln, Wäsche und Geld in die Ghettos Warschau und Lodz, wodurch ihnen kurz vor Ende des Krieges selbst eine Verhaftung drohte. Sie flohen und mussten sich bis Kriegsende im ostfriesischen Umland verstecken.

Dr. Joest Leopold, Enkel der Namensgeber freut sich, dass die Zivilcourage und Menschlichkeit seiner Großeltern „nach so langer Zeit eine würdige Anerkennung gefunden haben“. Er erhofft sich eine rege Beteiligung, „die den Geist von gegenseitigem Respekt und Toleranz auch in unserer Zeit erkennen lässt.“

Tim Jüchems, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung, sagt zur Begründung: „Wir möchten eine Plattform bieten, auf der wir den Einsatz junger Menschen, die sich gegen Rassismus und für Toleranz, Weltoffenheit und Integrität einsetzen, ehren und wertschätzen können.“

Die Bewerbungsunterlagen sowie weitere Informationen sind online über www.volkswagen-respekt-toleranz.de abrufbar. Einsendeschluss ist der 30. Oktober 2021.

Eingereicht werden können Projekte, die bereits abgeschlossen sind, aber auch Ideen, die im Zuge dieser Auszeichnung entwickelt werden. Der Preis richtet sich gezielt an Schülerinnen und Schüler und fordert dazu auf, sich mit Respekt und Toleranz auseinander zu setzten.

Die Jury besteht aus Dr. Joest Leopold, Enkel der Namensgeber, Oberbürgermeister Tim Kruithoff, Edvija Imamovic aus der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe der Stadt Emden, Rico Mecklenburg, Präsident der Ostfriesischen Landschaft, Eske Nannen, Vorsitzende des Aufsichtsrates der Kunsthalle Emden, Ingrid Rieken, Personalleiterin Volkswagen Emden, Michael Rieken, Leiter der Volkswagen Akademie Emden und Tim Jüchems, Jugend- und Auszubildendenvertretung Volkswagen Emden.

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