Migrationsberater verabschiedet

Emden. Diplomsozialpädagoge Jürgen Berwing, der für den Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Emden/Leer und die Paulusgemeinde Emden als Migrationsberater gearbeitet hat, ist am 1. Dezember in den Ruhestand verabschiedet. „Er hatte immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand“, hob Superintendentin Christa Olearius hervor. Berwing habe in den vier Jahren seiner Tätigkeit viel bewegt, würdigte Pastorin Ina Schulz im Gottesdienst in der Pauluskirche die Arbeit des 66-Jährigen. Mit Berwing zusammen wurde Christina Jurk verabschiedet, die unter Anleitung von Berwing ihr Anerkennungsjahr als Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin absolvierte.

Christina Jurk und Jürgen Berwing wurden von Superintendentin Christa Olearius und Pastorin Ina Schulz aus dem Dienst in der Migrationsberatung verabschiedet. Bild: Dübbel

Die Arbeit in der Migrationsberatungsstelle in der Geibelstraße 37a, die vom Kirchenkreis getragen wird, soll nahtlos von Susanne Nolte weitergeführt werden. In der Beratungsstelle können Zuwanderer ab 27 Jahren das niedrigschwellige und kostenlose Angebot annehmen. Es soll ihnen helfen, sich hier zurechtzufinden. Die Beratungsstelle begann mit der Betreuung von Spätaussiedlern, von denen viele aus Russland und Kasachstan kamen. 20 Jahre lang engagierte sich dort Sozialarbeiterin Selma Kurganow.

Der Beratungsbedarf von Zuwanderern habe sich in der Zeit der Pandemie auf rund 1200 Gespräche verdoppelt, sagte Berwing. Ämter seien oftmals nicht für die Hilfesuchenden zugänglich gewesen, und für telefonische Auskünfte hätten deren Sprachkenntnisse nicht ausgereicht. Seit August kamen besondere Hilferufe von afghanischen Familien an: „Die hatten panische Angst um ihre Angehörigen in Afghanistan“, berichtete Jürgen Berwing. Aber es gebe derzeit keine Wege zu helfen. – Berwing will der Gemeinde auch weiterhin für „bestimmte Aufgaben“ zur Verfügung stehen.