Neue Band setzt auf musikalische Vielfalt

Emden. Eine ungewöhnliche Ausrichtung, ein spezielles Programm, eine neue Band. „DuE plus“, ein Trio aus Emden, spielt ein sehr breites Spektrum zwischen Rock, Blues und – Schlager.

Dilla Rikken (Gesang), Engelbert Sommer (E-Gitarre) und Arno Knake (Bass) konnten bisher nur sporadisch auftreten, doch ihre Proben laufen gewissenhaft montags im Wybelsumer Gartenhaus der Familie Knake. Dann ist die kraftvolle Stimme von Dilla Ricken, unterstützt von den beiden Instrumentalisten, auch wohl bis zur Straße zu vernehmen.

Drei, die musikalisch bestens harmonieren: Engelbert Sommer, Dilla Ricken und Arno Knake. Bild: privat

Dilla Ricken ist diplomierte Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin und Leiterin des Kinder- und Jugendhauses Barenburg. In der Vergangenheit war sie vor allem durch Theaterprojekte bekannt geworden. So spielte sie unter anderem den Tebbe Tintenfisch in dem Lokal-Musical „Lücko Leuchtturm“. Nun also kann man sie als Sängerin erleben – mit leicht belegter, rauher Stimme, großem Volumen und viel Sinn für effektvolle Darstellung. Wenn sie zum Beispiel die Songs von Trude Herr covered, dann kann man sicher sein, dass die Qualität stimmt und mit einigem Witz gepaart ist.

Engelbert Sommer, Theaterpädagoge und langjähriger Leiter der Malschule der Kunsthalle, hat im Ruhestand wieder zu „seinem“ Instrument gefunden – der Gitarre. Einst hatte er im Schülerorchester Cello gespielt. Doch die Zeit der Beatles und Stones brachte ihn davon ab. Zu langweilig erschien ihm da das klassische Cello angesichts der angesagten Rocksongs mit Gitarre, Schlagzeug und Bass. „So habe ich meine Jugend im Bunker verbracht“, erinnert sich Sommer. Jetzt ist er wieder ganz konzentriert beim Gitarre-Spiel dabei, ließ sich aber zuvor von Musikschullehrer Robert Willms unterrichten – damit auch wirklich alles klappt.

In der Musikschule traf Sommer dann Arno Knake, der beruflich bei VW verankert ist, aber schon immer eine Neigung für das Gitarrenspiel hatte. Als Kind begann er, Heimorgel zu spielen. Doch das war nichts von Dauer. Immer stand der Wunsch nach dem Spiel auf den Saiten im Hintergrund. Seine Frau war es schließlich, die die Initiative ergriff und ihm einen Gutschein für eine Schnupperstunde in der Musikschule schenkte, damit ihr Mann endlich seinen Wunschtraum realisieren konnte. Das ist zehn Jahre her. Er spielt heute gerne und gut. Doch inzwischen weiß er auch, dass man „mit der Musik nie fertig wird“.

Gemeinsam ist den Dreien, dass sie unglaublichen Spaß am Spielen haben und diesen Spaß nicht missen mögen. Rund 100 Lieder und Songs haben sie erarbeitet, 35 sind stets parat. Doch die Konzertszene ist mit der Pandemie zusammengebrochen. Dennoch – ab und an können sie spielen. „Es dürfte aber durchaus mehr sein“, sagte Engelbert Sommer.

Und weil die Hoffnung stärker ist als jede Pandemie, haben die drei Musiker Pläne entwickelt. Neue Wege sieht das Trio in einer sehr speziellen Kombination aus Theater und Musik unter Beteiligung des Publikums. Bis es soweit ist, singen und spielen und proben sie weiter. Zum Beispiel „Talkin‘ ‚bout a revolution“ von Tracy Chapman oder „I ‚d rather go blind“ von Ellington Jordan oder „Boat on the River“ von Styx

Oder eben Schlager. „Die habe ich schon als Kind gemocht“, gesteht Dilla Ricken und röhrt gleich los: „Ich will ’nen Cowboy als Mann“ von Gitte Haenning. Und natürlich „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“. So etwas kommt ihren vom Theater geschulten Neigungen vollkommen entgegen. Und alle amüsieren sich prächtig.

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