Stiftung bedenkt fünf Emder Einrichtungen
Emden. Die Schnedermann-Brons-Stiftung hat am Donnerstag (16. Dezember) ihre Ausschüttung 2020 vorgenommen. Dabei wurden fünf Emder Einrichtungen mit Geldbeträgen zwischen 318 und 2500 Euro bedacht. „Wir können keine großen Summen vergeben, aber auch kleinere Beträge können Anstöße geben“, sagte Oberbürgermeister Tim Kruithoff, Vorsitzender der 105 Jahre alten Stiftung, die von der Stadt Emden verwaltet wird.
In diesem Jahr wurden bedacht:
► Die Kindertagesstätte Neue Heimat der Evangelisch-reformierten Kirche hat nach Worten ihrer Leiterin Gudrun Stomberg einen erhöhten Bedarf an Sprachförderung, weil 60 Prozent der dort betreuten Kinder einen Migrationshintergrund haben. Hier soll die bereits vorhandene Bücherei ausgeweitet und in eine mobile Einrichtung umgewandelt werden. Die Schnedermann-Brons-Stiftung fördert das Vorhaben mit 2500 Euro.
► Die Unabhängige Teilhabeberatung för elk un een e.V. in Emden, die ihr Büro an der Osterbutvenne betreibt, hat bei der Stiftung einen Beamer für Vorträge und Schulungen beantragt und dafür 600 Euro bewilligt bekommen, die Mitarbeiter Christian Habl entgegennahm.
► Die lutherische Kindertagesstätte der Paulus-Gemeinde in Barenburg kann für 500 Euro Schleich-Tiere und Ostheimer Holztiere kaufen. Diese seien als pädagogisches Spielzeug nötig, um den Kindern, die zu 70 Prozent einen Migrationshintergrund haben, mit der heimischen Tierwelt vertraut zu machen, wie die Leiterin der Einrichtung, Siegrid Harms, erläuterte.
Der VDK Emden-Borssum, vertreten durch die Vorsitzende Heike Schaffland, möchte mit einer Förderung in Höhe von 500 Euro eine Wii-Station zur Aktivierung seiner älteren Mitglieder anschaffen. Kruithoff verwies darauf, dass man mit der Förderung des VdK dem originären Stiftungszweck nachkomme. Dieser war darauf ausgerichtet, Opfer des Ersten Weltkrieges zu unterstützen.
► Der Verein Frühförderung Emden will mit einer Förderung in Höhe von 318 Euro zwei abgängige Kindersitze ersetzen, wie Vorsitzende Elfriede Wilts sagte.
Anders als bei der Ausschüttung 2019, als nur einen Antrag gestellt wurde, gab es für 2020 insgesamt acht Anfragen wegen einer Förderung. Drei wurden nicht berücksichtigt, weil sie dem Stiftungszweck nicht entsprachen, wie Beirat Dr. Claas Brons erklärte.
Die Stiftung wurde 1916 von dem Emder Kaufmann Johann Martho Schnedermann und seiner Frau Catharina Brons ins Leben gerufen, um Grundstücke an ansiedlungswillige Kriegsopfer und deren Hinterbliebene zu geben. Die Statuten wurden mehrfach verändert, schließlich kapitalisierte man die Grundstücke der Stiftung und legte den Erlös, rund 250 000 Euro, in Wertpapieren an. Die Erlöse stehen für Ausschüttungen zur Verfügung. Das sind derzeit rund 7500 Euro pro Jahr. Die nächste Antragstellung ist bis zum 30. September 2022 möglich.