Eine Million für den Schwanenteich

Emden. Die Stadt Emden wird das Schwanenteich-Gelände am Weißen-Mühlen-Zwinger für eine Million Euro sanieren und weitgehend in seinen historischen Zustand zurückversetzen. Die Arbeiten, die für 2023 geplant sind, gestalten sich vielfältig und reichen von der Verbesserung der Entwässerung des Geländes bis zur botanischen Reaktivierung von „Fettens Garten“ (gegenüber von Heerens Hotel). Das Gesamtprogramm, das im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstagmittag (21. April) vorgestellt wurde, musste am selben Tag noch den Ausschuss für Stadtentwicklung passieren.

So soll es einmal aussehen: das Schwanenteich-Gelände als Naherholungsgebiet. Bild: Stadt Emden

Das Schwanenteich-Projekt ist Bestandteil der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Grünes Band“. Stadt, Bund und Land teilen sich die Gesamtinvestition zu je einem Drittel. Den Planungen ging ein Wettbewerb voraus, in dessen Rahmen es keinen Sieger gab, sondern zwei zweite Plätze vergeben wurden. Beide Büros wurden aufgefordert, ihr Angebot weiter zu ertüchtigen. Danach entschied sich die Verwaltung, dem Büro Planungsgruppe Grün in Bremen den Zuschlag zu erteilen, weil dieses sich intensiver mit dem historischen Ort und seinen spezifischen Anforderungen auseinandergesetzt hatte, erklärte David Malzahn, Fachdienstleiter Stadtplanung.

An die Ziele, die mit den baulichen Maßnahmen erreicht werden sollen, erinnerte Stadtbaurätin Irina Krantz. Man sei bestrebt, die historische Parkanlage mit ihren stilprägenden Elementen wieder sichtbar zu machen, wolle die Nutzung der Anlage als Naherholungsgebiet stärken, werde den ökologisch wertvollen Bestand des Geländes erhalten, aber auch Neupflanzungen vornehmen und letztlich die Anbindung an die angrenzenden Stadtteile verbessern.

Derzeit sind es zumeist Enten, die das Gelände beleben: hier eine Kolonie am großen Teich.

Die Liste der geplanten Maßnahmen ist lang und umfasst 14 Punkte. An erster Stelle steht dabei eine Aufhöhung des Geländes um 20 bis 30 Zentimeter. Damit soll, so erklärte Nils Andersson, Betriebsleiter Bau- und Entsorgungsbetrieb der Stadt Emden, dem Grundproblem der Durchfeuchtung der Rasenflächen und Wege begegnet werden. Denn nicht der Zu- und Ablauf zu den Teichen sei die Ursache für die Staunässe – dieses System sei trotz seines Alters voll intakt – sondern die fehlende Drainierung des Geländes

Die alten Teiche sind aber auch Thema der Sanierung, da sie eine neue Einfassung aus Holzpalisaden erhalten, die unterbrochen wird durch Ein- und Ausstiege für die Enten und andere Teichbewohner. Nachpflanzungen und teilweise Erneuerung der Baumreihen sollen wesentlich zur historischen Optik beitragen. In diesem Zusammenhang will man die Hauptwege asphaltieren und die Nebenwege erneuern.

Soll abgeflacht werden: die Rampe an der Wallbrücke

Außerdem ist geplant, eine Zuwegung von der verlängerten Mühlenstraße über den Wallzwinger direkt zum Schwanenteich-Gelände zu schaffen. Ob dies durch eine Rampe oder – wegen der Steilheit des Zwingers an dieser Stelle – über eine Treppenanlage erfolgt, muss noch abgeklärt werden. Überhaupt könne man im Detail noch vieles verändern, meinte Rainer Kinzel, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung.

Sicher ist aber die Erneuerung der Boule-Bahn, eine verbesserte Anbindung der Jahnstraße an das Gelände, die Neugestaltung der Rasenflächen, die Anlage einer Blumenwiese und die Ausstattung des ganzen Bereichs mit Bänken und Liegen. Um den Wünschen nach Liegewiesen gerecht zu werden, ist geplant, die Uferböschung des Roten Siels abzuflachen, um hier entsprechende Möglichkeiten zu schaffen. Abflachen will man dabei auch die steile Rampe, die von der Wallbrücke zu den Schwanenteichen hinabführt.

Erhält eine botanische Aufwertung: der ehemalige „Fettens Garten“

Die Stadt hatte im Vorfeld zu einem Bürger-Ideen-Wettbewerb aufgerufen. Die Ausweisung von Liegeflächen sei dabei zu 80 Prozent gewünscht worden. Andere Vorschläge wie die Anlage eines Freizeitparks habe man als nicht umsetzbar zurückgestellt. „Auch eine Million ist endlich“, stellte Rainer Kinzel nüchtern fest. Gleichwohl bleiben alle Bürgerwünsche in einem Topf. Womöglich lasse sich diese oder jene Idee doch noch einmal realisieren.

Keine Lösung sieht die Stadt hingegen für die Weizenmühle auf dem Wallzwinger. Diese ist baulich in einem schlimmen Zustand, befindet sich aber in Privatbesitz.

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