Emden experimentiert mit einer „Kinderstadt“

Besonderer Leckerbissen im Ferienpass 2022. Dieser wird ab Montag zum Verkauf angeboten

Emden. Der neue Ferienpass für Emden, Hinte und die Krummhörn bietet gleich in der zweiten Ferienwoche einen besonderen Leckerbissen an. Dann will man auf dem Gelände des Kinder- und Jugendhauses Barenburg für eine Woche eine „Kinderstadt“ errichten. Das spielerische Lernprojekt soll sich selber „verwalten“. Es gibt acht Werkstätten und Betriebe, die bezahlte „Arbeitsstellen“ anbieten. Sogar eine eigene Währung, das Engelke, wird zur Verfügung stehen, damit Handel und Wandel stattfinden kann.

Es handelt sich bei der „Kinderstadt“ um ein Modell nach demokratischem Muster, das die Kinder spielerisch auf die Erwachsenenwelt vorbereiten soll. „Und weil wir die Reaktion der Kinder nicht abschätzen können, gibt es eine „Probierphase“ am ersten Tag“, sagte Thomas Jaspers. Das Projekt endet mit einem Kinderstadt-Fest, zu dem Eltern, Geschwister, Großeltern aber auch alle weiteren Interessierten eingeladen sind.

Präsentieren den Ferienpass 2022: Thomas Jaspers, Christian Behringer (Gemeindejugendpfleger in der Krummhörn) und Christel May mit dem Programmablauf

Aber die „Kinderstadt“, die dank der Weihnachtsbuden der Werbegemeinschaft Schaufenster Emden standfeste Unterkünfte erhält, ist nur eine von insgesamt 201 Veranstaltungen, die zwischen dem 11. Juli und dem 24. August angeboten werden. Das Gesamtprogramm stellten am Freitag (20. Mai) die Ferienpass-Koordinatorin Christel May und Fachdienstleiter Jugendförderung Thorsten Jaspers in einem Pressegespräch im Jugendzentrum Alte Post vor.

Nach zweijähriger Corona-Pause ist der Ferienpass erstmals wieder als analoges Programmheft in einer Auflage von 1400 Exemplaren erschienen, dünner zwar als sonst üblich, aber inhaltsreich wie immer. Vor allem aber seien die beliebten Rabatt-Coupons und Gutscheine in dem Heftchen enthalten, sagt Christel May, die gleich auf eine Menge neuer Angebote verweist. Da gibt es Erste Hilfe-Kurse, einen Holzworkshop auf der Teufelsinsel, Rope-Skipping und Chearleading, eine Wattwanderung, Abenteuer auf einem Bauernhof sowie einen Zauber-Workshop. „Ich war lange auf der Suche nach einem Zauberer. Im Südbrokmerland bin ich fündig geworden“, berichtet Christel May davon, dass langjährig gehegte Wünsche sich doch irgendwann realisieren lassen.

Insgesamt sind 84 Einrichtungen, Vereine, Firmen, aber auch Einzelpersonen am Ferienpass 2022 beteiligt. Für die Kinder und Jugendlichen stehen dabei 2510 Plätze zur Verfügung. Von den 201 Veranstaltungen finden 173 in Emden, 23 in der Krummhörn und fünf in Hinte statt. Und anders als in den beiden Pandemie-Jahren werden wieder Tagesausflüge in Freizeit- und Tierparks angeboten, es gibt offene Kinderfeste, Koch- und Backangebote, Lego-Bautage und sogar eine Übernachtung im Okidoki Kinderland ist geplant. „Eben alles das, was zwei Jahre lang aus Gründen der Vorsicht nicht stattfinden konnte“, resümiert Thorsten Jaspers. Der Ferienpass sei zwar auch 2020 und 2021 durchgeführt worden – aber mit kleinen Veranstaltungen und entsprechend kleineren Gruppen. „Es war eine Herausforderung, aber wir hatten ein gutes Hygienekonzept und konnten viele Angebote im Freien stattfinden lassen.“

Das Anmeldeverfahren ist eingeübt. Es gliedert sich in zwei Phasen – die sogenannte Wunschlistenphase und die Buchung der Restplätze. Vom 23. Mai bis 6. Juni können maximal sechs Veranstaltungswünsche pro Person über das Internet abgegeben werden (www.ferienpass-emden.de). Gibt es für Veranstaltungen mehr Bewerber als Plätze wird ausgelost. Ab dem 30. Juni können die Restplätze digital oder im Anmeldebüro gebucht werden (Alte Post, Cirksenastr. 2a).

Ein großes Problem stellt das Buchungsverhalten einiger Teilnehmer dar, sagt Christel May. Sie suchen Veranstaltungen aus, belegen und bezahlen Plätze, kommen dann aber nicht. Das habe im Extremfall schon dazu geführt, dass ein Handarbeitsangebot statt mit vier Teilnehmerinnen lediglich mit einer stattfand. „Wenn es sich bei den Anbietern solcher Kurses um Ehrenamtliche handelt, ist das natürlich besonders unangenehm, denn es steckt ja immer viel Vorbereitung und Zeitaufwand in den Angeboten“, sagt Christel May, die schon seit Jahren mit diesem Problem kämpft und auch im diesjährigen Ferienpass-Kalender ausdrücklich darauf hinweist, dass solches Verhalten unfair ist.

Den Ferienpass gibt es seit 1976. 1993 kam Hinte hinzu, seit 2004 ist auch die Krummhörn dabei. Alle drei Kommunen bezuschussen das Projekt anteilig. In Emden gibt es zwölf Verkaufsstellen zwischen der Alten Post und der Sparkasse am Delft, der Touristik-Information am Bahnhof und dem Jugendzentrum Larrelt. In der Krummhörn wird der Ferienpass im Rathaus Pewsum und der Touristik-Info in Greetsiel angeboten. In Hinte gibt es ihn allein im Rathaus.

► Das Heft kostet drei Euro, ermäßigt: 1,50 Euro. Verkaufsstart ist Montag, 23. Mai
► Informationen: www.ferienpass-emden.de