Ehemalige Emderin erhält französischen Verdienstorden

Emden / Berlin. Die ehemalige Emderin Marion Janssen (geb. 1969) wird am 21. Juli mit dem französischen Nationalen Verdienstorden ausgezeichnet.

Fühlt sich durch die Ordensverleihung geehrt: Marion Janssen. Bild: privat

Der Orden, der vergleichbar ist mit dem Bundesverdienstkreuz in Deutschland, wird ihr in der französischen Botschaft am Pariser Platz in Berlin von Botschafterin Anne-Marie Descôtes überreicht. Sie erhält ihn für ihre Verhandlungsführung und den Abschluss des Deutsch-Französischen Rahmenabkommens für die Schaffung gemeinsamer Auslandsvertretungen im Jahr 2006, das bis heute Grundlage für alle derartigen Kooperationen darstellt. Aber auch ihre Zuständigkeit und Begleitung von drei großen Bauprojekten in Dhaka (Bangladesh), im Emirat Kuwait und in Bandar Seri Begawan (Brunai) zwischen 2014 und 2017 soll durch die Ordensverleihung gewürdigt werden.

Seit 2002 arbeitet Marion Janssen im Auswärtigen Amt und war dort 16 Jahre lang Referentin für die Botschaftsbauten im Bereich Golf, Asien, Pazifik. Seit 2018 ist sie für die Kultur-Bundesbauten im Ausland weltweit zuständig – zum Beispiel für Renovierung und Neugestaltung des Thomas Mann Hauses in Kalifornien (Wiedereröffnung 2018).

Marion Janssen, die in Brunswick im US-Bundesstaat Maine geboren wurde, kam mit der Familie 1979 als Zehnjährige nach Emden. Ihre Mutter, Karin Janssen, führte viele Jahre eine Nichtraucher-Pension an der Bonnesse. Ihr Vater, Diplomingenieur Hermann J. Janssen (gestorben 2010), war Schiffbauer und unter anderem im Iran tätig. Er kehrte mit der Familie nach der Islamischen Revolution in seine Heimatstadt zurück.

Die drei Töchter machten am Gymnasium am Treckfahrtstief Abitur. Hier lernte Marion Janssen Französisch und nahm an einem deutsch-französischen Jugendaustausch teil. „Das war wohl der Auslöser“, urteilt sie heute. Denn sie lernte schon früh Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Nationen – speziell im Bereich der Administration – kennen, was ihr später beruflich zugute kam. „Ich konnte das Verbindende herausziehen und für meine Arbeit nutzbar machen.“

Nach dem Abitur absolvierte Marion Janssen eine dreijährige Lehre in der Tischlerei des Niedersächsischen Hafenamtes, ehe sie zum Studium der Architektur nach Stuttgart und Delft ging. Weitere berufliche Stationen waren wiederum Stuttgart, wo sie als Architektin arbeitete. Dann folgte ein Referendariat für den höheren technischen Verwaltungsdienst beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, ehe sie dann 2002 beim Auswärtigen Amt ihre Arbeit begann. In wenigen Tagen kann Marion Janssen auf ihr 20-jähriges Dienstjubiläum zurückblicken.

Marion Janssen lebt in Berlin, ist verheiratet und Mutter einer zehnjährigen Tochter. Zur Ordensverleihung wird auch ihre Schwester Charlotte erwartet, die als bildende Künstlerin in New York lebt.