Festspielhaus am Wall wird teurer

Emden. Der Verwaltungsausschuss der Stadt Emden hat bei seiner Sitzung am Montag zusätzliche Ausgaben für das Festspielhaus am Wall beschlossen. Hintergrund: Man will den Anbau, der vom Johannes Althusius Gymnasium als Musikraum genutzt wird, ebenfalls grundlegend sanieren. Dies sei sinnvoll, da die Firmen ohnehin vor Ort seien, heißt es in einer Mitteilung des Presseamtes der Stadt. Zudem würde das Gebäude danach innen wie außen „aus einem Guss“ erscheinen.

Insgesamt soll die erweiterte Maßnahme mit 1,1 Millionen Euro zu Buche schlagen – einbezogen sind hier die Mehrkosten beim Festspielhaus, die der Pandemie und ihren wirtschaftlichen Folgen geschuldet sind. Diese Mehrkosten beziehen sich vor allem auf erschwerte Materialbeschaffung, Preissteigerungen bei Glas, Holz und Stahl um bis zu 35 Prozent, unerwartete Komplikationen bei der Sanierung (z.B. ein Asbestfund im Teppichkleber), erweiterte Anforderungen im Brandschutz sowie vergaberechtliche Schwierigkeiten bei den Ausschreibungen.

Die Deckung der Nachträge erfolgt laut Pressemitteilung aus dem Etat für den Kindertagesstätten-Neubau in Borssum. Dieser sei im Jahr 2023 noch nicht so weit, dass „dieser Haushaltsansatz vollständig gebraucht“ würde. Den Schulneubau am Standort Borssum hatte man aufgrund „der Verwerfungen im Baugewerbe“ verschoben. Gleichwohl blieben „ausreichend Mittel, um mit der Planung zu beginnen. Weiter deckt der Baubetrieb 65 000 Euro aus der ursprünglich geplanten Investition in den Fuhrpark sowie 35 000 Euro aus Mitteln für die Bestandsunterhaltung ab.

Für die Ausgaben war ein Eilbeschluss im Verwaltungsausschuss notwendig, da das Projekt für eine Abrechnung mit der Europäischen Union bis Ende 2023 geprüft und abgeschlossen sein muss. „Eine weitere Verzögerung würde den Erhalt der Fördersumme gefährden“, heißt es in der Verwaltungsmitteilung.

Damit das Festspielhaus am Wall fertiggestellt werden können, seien weitere Auftragsvergaben erforderlich gewesen. Diese bezögen sich auf Bodenbelagsarbeiten (Fa. Malerfachbetrieb Sürken GmbH & Co. KG in Höhe von 155 446,73 Euro), Fenster und Türenelemente (Fa. Oltmanns Metallbau GmbH in Höhe von 189 400 Euro), Malerarbeiten (Fa. Malerfachbetrieb Sürken GmbH & Co. KG in Höhe von 99 550,43 Euro) und Trockenbauarbeiten (Fa. WärmeDämmTechnik GmbH in Höhe von 400 999,73 Euro).

Eröffnet will man das neue Festspielhaus nunmehr Anfang September 2023. Im Vergleich zum ehemaligen Neuen Theater werde das künftige “Festspielhaus am Wall” als Multifunktionshaus geplant. Die Stadt erhofft sich daraus eine intensivere Auslastung als bisher, da man das Gebäude auch für große Feierlichkeiten (Betriebsfeiern, Jubiläen), Kongresse oder Fachtagungen nutzen könne.