Gezeiten-Festival beginnt heute
Aurich. Die Gezeitenkonzerte beginnen am heutigen Sonnabend 18. Mai um 19 Uhr mit einem Konzert der Württembergischen Philharmonie Reutlingen unter Leitung von Ariana Makiath. Solistin ist die norwegische Geigerin Ragnhild Hemsing. Auf dem Programm stehen Werke von Haydn, Grieg und Beethoven. Am 21. Mai findet ein Konzert m Emder Ökowerk Open Air statt – mit einem Posaunen-Quartett. Am 22. Mai geht es ins Fährhaus am Borkumkai, wo Klezmer-Musik auf dem Programm steht. (Wegen der weiteren Termine bitte den Terminkalender beachten).
Das Programm der Gezeitenkonzerte (18. Mai bis 14. Juli) steht unter dem Titel „Miteinander!“ und ist auf Opulenz ausgerichtet. Das wurde im Rahmen einer Pressekonferenz der Ostfriesischen Landschaft deutlich. Professor Matthias Kirschnereit, künstlerischer Leiter des Festivals, hofft darauf, „dass es den Besuchern schwer fällt, eines der Konzerte nicht zu besuchen“. Hintergrund dieser Aussage: Angesichts der politisch verstörenden Nachrichten möge das Angebot Lichtblicke bieten. Da Musik die Weltsprache schlechthin sei, meinte Kirschnereit, sollte auch ein deutliches Zeichen gegen den Antisemitismus gesetzt werden. Als ein „tagesaktuelles Manifest der Gezeiten“ stehe daher die internationale Auswahl der Musikerinnen und Musiker. Unter ihnen sind Israelis, Südafrikaner, Ukrainer, Amerikaner, Türken, Armenier, Deutsche, Norweger …“
Generell stelle das Programm eine nochmalige Steigerung gegenüber dem Vorjahresprogramm dar, ist Landschaftspräsident Rico Mecklenburg überzeugt. Das sei aber auch nötig, um immer wieder Neues anbieten zu können. Der Vorstandsvorsitzende der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse, Thomas Weiss, schloss sich dieser Meinung an. Bei bleibend hohem Niveau habe man für die Gezeitenkonzerte 2024 „noch einmal ein Scheit draufgeworfen“. Dabei bilde das Festival die „Buntheit des Lebens“ ab. Die Brandkasse ist Hauptförderer des Festivals.
Heide Fritzsche, Vorsitzende des Freundeskreises der Gezeitenkonzerte, konnte mit Blick auf die derzeit rund 860 Mitglieder zufrieden konstatieren, dass trotz der hohen Zahl der familiäre Charakter des Vereins gewahrt bleibe. Zuletzt sei das deutlich geworden bei einem Ausflug, der 150 Mitglieder in drei Bussen zu einem Konzert von Matthias Kirschnereit in die Elbphilharmonie nach Hamburg geführt habe. Der Vorverkauf für das Festival, der exklusiv für den Freundeskreis eine Woche vor dem allgemeinen beginnt, sei „grandios“ gelaufen.
Der organisatorische Leiter des Festivals, Raoul-Philip Schmidt, erläuterte, dass die Eintrittspreise nicht verändert worden seien. Das bedeutet, dass in der Spitzenveranstaltungen maximal 49,50 Euro anfallen, meistens liegen die Ticketpreise darunter. Ermöglicht werde dies durch die mehr als 140 Fördereinrichtungen und Förderer. Für Kinder, Jugendliche und Menschen mit kleinem Budget bleibt er Preis auf allen Plätzen in allen Konzerten bei 5,50 Euro. Das sei durch die Förderung der EWE-Stiftung möglich geworden. Dass dieses Angebot sich zunehmend herumspreche, habe im letzten Jahr eine Steigerung der Nachfrage von mehr als 50 Prozent gezeigt.
Im Programm selber finden sich sechs Open-Air-Veranstaltung, die im Van-Ameren-Bad, erstmals im Ökowerk, beim Steinhaus Bunderhee, am Willy-Brandt-Platz in Leer, im Park der Gärten in Bad Zwischenahn und im Gartenpark Wiesmoor stattfinden. Es gibt zudem ein Konzert im Zirkuszelt am Auricher Hafen, und das Festspielhaus am Wall steht ebenfalls erstmals auf der Liste der Veranstaltungsorte. Insgesamt 100 Orchester, Ensembles, Chöre und Künstler stehen auf den unterschiedlichen Bühnen, darunter Wunschkandidaten wie das Bundesjazzorchester, das ukrainische Exilorchester MRIYA, das MIAGI-Orchester aus Südafrika, der Hamburger Knabenchor.
Ganz neu im Programm ist eine Operngala, für die sich Matthias Kirschnereit die schönsten „Hits“ gewünscht hat. Dazu kommen eine Reihe von Solisten, die der Pianist und Hochschullehrer schon lange auf seiner Liste hatte. Dazu gehören der Pianist Fazil Say, die norwegische Geigerin Ragnhild Hemsing oder auch der lyrische Tenor Julian Prégardien, der den Liedgesang in das Programm einbringen wird. Auch die „Gezeiten-Familie“ ist wieder präsent – mit Musikern wie Sharon Kam, Jan Vogler, Daniel Hope, Tanja Tetzlaff, Avi Avital oder Maurice Steger. Musikalisch bewegt sich das Programm zwischen großer Klassik und Klezmer, Lesung und Jazz, Tanz und Nightclub-Musik.
► Das Kartenbüro ist erreichbar unter: Tel. 0 49 41 / 17 99 67 oder online unter www.gezeitenkonzerte.com. Interessenten können auch im Kartenbüro in der Ostfriesischen Landschaft persönlich vorbeikommen oder über Reservix buchen.
► Nach wie vor suchen die Veranstalter Ehrenamtliche, die den Fahrdienst übernehmen, Tickets verkaufen, in der Künstlerbetreuung arbeiten oder die abendliche Platzanweisung übernehmen. Interessenten können sich melden unter: schmidt@ostfriesischelandschaft.de