Filmfest mit 85 Produktionen am Start

Emden. Mit großem Kino und vielen neuen Formaten geht das 34. Internationale Filmfest Emden-Norderney am 5. Juni wieder an den Start. „Im Jahr 1990 als Initiative des örtlichen VHS-Filmclubs gegründet, hat sich dieses Festival über mehr als drei Jahrzehnte zu einem national wie international vielbeachteten Publikumsfest entwickelt“, stellt Festivalleiter Edzard Wagenaar in einer Pressemitteilung fest. Insgesamt stehen in diesem Jahr 51 Lang- und 34 Kurzfilme aus acht europäischen Ländern, Kanada, Bhutan, Marokko und dem Iran auf dem Programm des Festivals – davon zehn Uraufführungen, vier Europapremieren und 18 deutsche Erstaufführungen.

Szene aus „Sweetland“, einem kanadischen Film. Er erzählt von einem Fischer, der sich weigert, einer Umsiedlungsinitiative der Provinzregierung zuzustimmen

Dank der Förderung der nordmedia GmbH und der Stadt Emden sowie der Unterstützung vieler Sponsoren könne das Festival in jedem Jahr in acht Wettbewerben 65 500 Euro Preisgeld ausloben. Und auch 2024 vergäbe das Festival einen „der sicherlich schönsten und einzigartigsten Filmpreise in Deutschland“: das Inselstipendiat „Ein Schreibtisch am Meer“ – eine Woche auf der Insel mit allem Komfort zum Drehbuchschreiben und Stoffentwickeln.

► In diesem Jahr ist es für Besucher des Internationalen Filmfestes Emden-Norderney möglich, über ein Online-Ticketsystem Eintrittskarten für die Filmvorführungen zu erwerben. Auch Mehrfach- und Dauerkarten können online unter https://filmfestemden.reservix.de gekauft werden. Start für das Online-Ticketing ist am Dienstag, 28. Mai. Ab Montag, 3. Juni, öffnet dann wieder der Festivalcounter im Grand Café. Eine detaillierte Anleitung zur Nutzung des Online-Ticketing-Systems finden Interessierte ab dem 28. Mai auf der Filmfest-Homepage unter www.filmfest-emden.de

► Erstmals präsentiert das Festival in diesem Jahr Filme aus Kanada. Dank neuer Kooperationen mit dem Atlantic International Film Festival in Halifax und dem Devour Film Festival in Wolfville /Nova Scotia werden künftig auch Filme aus den kanadischen Atlantikprovinzen in Emden und auf Norderney präsentiert. „Darüber hinaus haben auf der diesjährigen Berlinale die beiden Filmförderungen nordmedia und Screen Nova Scotia gemeinsam mit dem Filmfest eine engere Zusammenarbeit vereinbart, so dass sich das „Festival am Meer“ mit seinen bereits etablierten Partnerschaften in Norwegen, Großbritannien und künftig nun auch Kanada in den nächsten Jahren zu einem internationalen Koproduktionstreffpunkt entwickeln soll“, teilt Wagenaar mit.

„Konvoi“ ist ein Actionfilm, der im zweiten Weltkrieg spielt. Bild: Baasmo Fantefilm

Daher wird die diesjährige Ausgabe des Festivals mit der Europapremiere des kanadischen Films „Sweetland“ von Christian Sparkes eröffnet. Dazu werden auch Gäste aus Kanada sowie die Gesandte und stellvertretende Botschafterin von Kanada, Evelyne Coulombe, in Emden erwartet.

Weitere kanadische Filme sind der Mystery Thriller „The King Tide“, die Dokumentation „Unsyncable“ über die Senioren-Weltmeisterschaft im Synchronschwimmen, und der Kurzfilm „Testing“ der für den internationalen Wettbewerb um den „Ostfriesischen Kurzfilmpreis“ nominiert ist.

► Für den mit 15 000 Euro dotierten Hauptpreis des Filmfestes – den SCORE Bernhard Wicki Preis – sind insgesamt 18 Filme nominiert, darunter die Deutschland-Premieren des Weltkriegsdramas „Konvoi“ aus Norwegen. Weiterhin: die berührende Familiengeschichte „Au fils des saisons / Funny Birds“ mit Catherine Deneuve, das französische Schuldramas „Pas de Vauges / The Good Teacher“ und die Coming of Age Geschichte „Silent Roar“, welche vor der Landschaftskulisse der schottischen Westküste erzählt wird. „Geschichten vom Meer“ ist denn auch eine passende neue Rubrik im Programm getauft worden, in welcher sich von diesem Jahr an gemeinsam mit Partnern ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des Filmfestes in Emden und auf Norderney entwickeln wird.

► Neben internationalen Kinofilmen stehen auch Fernsehproduktionen „Made in Norddeutschland“ in diesem Jahr auf dem Programm des Festivals. So wird der neue „Ostfrieslandkrimi“ nach den Romanen des Erfolgsautors Klaus Peter Wolf als Doppelpremiere auf Norderney und in Emden präsentiert, die neue NDR-Serie „Festmachen“ wird auf dem Festival erstmals einem interessierten Publikum vorgestellt und auch „Mord oder Watt 2 – Für immer Matjes“ feiert Uraufführung beim Filmfest.

► Wie bereits berichtet, erhält der Schauspieler Lars Eidinger der mit 10 000 Euro dotierten Emder Schauspielpreis. Lars Eidinger wird am Festivalsonntag zum nachmittäglichen Filmgespräch mit Hilke Theessen in Emden erwartet.

► 87 Drehbücher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind für den diesjährigen Emder Drehbuchpreis eingereicht worden, von denen am Ende drei Bücher von einer Jury, die das Grimme Institut benannt hat, bewertet werden. Die Verleihung mit szenischer Lesung aus den nominierten Büchern findet in diesem Jahr im „Festspielhaus am Wall“ in Emden statt. Gelesen werden die Drehbuch-Szenen von Nina Petri und Oliver Mommsen.


► Auch in diesem Jahr hat das Filmfest für die Gäste in Emden und auf Norderney ein Rahmenprogramm vorbereitet. So präsentiert das Festival in Kooperation mit den Gezeitenkonzerten der Ostfriesischen Landschaft ein Portraitkonzert mit dem Filmkomponisten Martin Rott in der Neuen Kirche in Emden. Ebenso ist die Cellistin Tanja Tetzlaff mit ihrem Dokumentarfilm „Suiten für eine verwundete Welt“ in der Kunsthalle Emden zu Gast.

Auf Norderney feiert man in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum als Festivalinsel. Darüber hinaus präsentiert das Filmfest erstmals Campus Kino an der Hochschule Emden/Leer und geht anlässlich der Europa-Meisterschaft 2024 im Rahmenprogramm der DFB Kulturstiftung mit dem Fußballkurzfilmprogramm „ON SCREEN – Mit Fußball und Film Europa entdecken“ Open Air und „umsonst & draußen“ an den Emder Binnenhafen.


► Das Ostfriesische Landesmuseum in Emden und das Filmfest erinnern gemeinsam mit einer Sonderausstellung und einer Wiederaufführung von „Deutschland – bleiche Mutter“ an die gebürtige Emderin und Regisseurin Helma Sanders-Brahms (1941 bis 2014). Mit einem Kurzfilm- und Aktionsprogramm für Kinder im Vorschulalter im Emder Ökowerk wird auch die neue Partnerschaft mit der „Ökofilmtour Brandenburg“ eingeläutet. Und beim Schulsonderprogramm „#mission possible“ sind in diesem Jahr der Regisseur Mark Monheim und der der gebürtige Emder Filmmusikkomponist Eike Groenewold zu Gast und geben in vier Schulen in der Region Einblick in ihre Arbeit.

► Zum elften Mal bereits ist das London Short Film Festival zu Gast in Emden. Bei Earl Grey Tee und hausgebackenen Scones präsentiert Festivalleiter Phil Ilson brandneue britische Kurzfilme im VHS-Forum. Und in einem neugeschaffenen Panel „Drehort Ostfriesland“ bringt das Internationale Filmfest Emden-Norderney gemeinsam mit der nordmedia Film Commission Niedersachsen-Bremen und Schiwago-Film Produzenten und Produktionsleiter mit Vertretern der hiesigen lokalen Gemeinden zusammen, um die Bedingungen für Film- und Fernsehproduktionen in der Region künftig weiter zu verbessern.