Beglückende Rückkehr zum Musikerleben

Gezeitenkonzerte 2021 starten am 29. Juni unter dem Motto „Freude!“

Von Ina Wagner

Aurich. Für die Besucher von Veranstaltungen ist Kultur kein Sahnehäubchen, sondern vielmehr ein „Lebensmittel“, dessen der Mensch bedarf. Für die Ausführenden stellt die Möglichkeit, wieder auf der Bühne zu stehen, eine „beglückende Rückkehr zum Musikerleben“ dar. Zwischen diesen beiden Positionen sind 2021 die Gezeitenkonzerte eingebettet, immer noch unter dem Motto des Vorjahres, als sie ja wegen der Pandemie ausgefallen sind: „Freude!“

Spielt in diesem Jahr drei Mal: Matthias Kirschnereit am Klavier. Bild: OL

„Selten hat ein Festival-Motto besser gepasst als in diesem Jahr“, bemerkte Thomas Weiß, Vorstand der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse, bei der Vorstellung des Programms im Rahmen einer Zoom-Konferenz. Und Dr. Jan Amelsbarg, Gezeiten-Beauftragter für Wirtschaftskontakte, bekannte, er sei verliebt in die Gezeiten. Landschaftsdirektor Dr. Matthias Stenger hob die Professionalität des Teams und dessen hohen Grad an Kreativität hervor. Heide Fritzsche, Vorsitzende der Freunde der Gezeiten, schwärmte von steigenden Zahlen – derzeit sind 758 Menschen Mitglied im Förderverein. Landschaftspräsident Rico Mecklenburg bekannte, man habe gehofft und gebangt, um überhaupt ein Programm anbieten zu können. Und der Organisationsleiter des Festivals, Raoul-Philip Schmidt, gab mit Zufriedenheit in der Stimme bekannt, dass man in zweieinhalb Tagen bereits 2800 Tickets verkauft habe. In diesem Jahr stehen wegen der Hygienevorschriften und des verkürzten Festivals nur 5000 bis 6000 Tickets zur Verfügung – je nach dem, wie sich die Lage in den nächsten Wochen entwickelt.

Spielt das Abschlusskonzert: das Junge Philharmonische Orchester Niedersachsen. Bild: Karlheinzn Krämer

Enthusiastisch äußerte sich Matthias Kirschnereit. Der künstlerische Leiter der Gezeiten, der gerade selber wieder konzertiert – in Riesensälen mit wenig Publikum – betonte: „Es geht nichts über das Live-Erlebnis.“ Dass die Gezeiten dieses Jahr nur in verkürzter Form – 19 statt 33 Konzerte – veranstaltet werden können, ziehe keine qualitative Einbuße nach sich. „Vielmehr bilden die 19 Konzerte den Kern der Gezeiten ab.“ Es sei alles da: Weltstars, Gipfelstürmer, Orchester, Kammermusiker, junge Musiker, das Catering durch die AGEms – allerdings nur vor den Konzerten, weil in diesem Jahr keine Pause eingeplant ist. Auch der Rundfunk werde übertragen. Drei Konzerte wollen NDR und Deutschlandfunk aufnehmen.

Arabella Steinbacher ist am 10. Juli in Leer zu hören. Bild: Peter Rigaud

Die Veranstaltungen präsentieren sich in einer 60 bis 70 Minuten langen Form und werden – auch das ist neu – zweimal nacheinander angeboten, immer um 17 und um 20 Uhr. „Ein Entgegenkommen der Künstler“ sei dieses Format, sagte Schmidt, der darüber staunt, dass gerade das 17 Uhr-Angebot gerne angenommen werde.

Was gibt es in diesem Jahr nicht? Keine Streifzüge, weil das Team mit den Doppelkonzerten schon genug zu tun hat. Keine Lange Nacht, weil deren Konzept auf Enge angelegt ist. Kein Abschlusskonzert im Polderhof in Bunderhee, weil auch dort gerade die Menge der Konzertbesucher den Reiz ausmacht.

Was gibt es Neues? Reduzierte Eintrittspreise für junge Leute. Sie können dank einer Förderung der Nordmetall für jedes Konzert Tickets zu 5,50 Euro bekommen. Weiterhin bieten die Gezeiten digital eine Wartelistenfunktion an, in die man sich eintragen kann. Ebenso gibt es aktuelle Informationen über die SMS-Funktion des Handys.

Der offizielle Vorverkauf beginnt am 21. Juni um 9 Uhr.
Tickethotline: 0 49 41 17 99 67
Mail: karten@ostfriesischelandschaft.de
Infos und Programm: www.gezeitenkonzerte.ostfriesischelandschaft.de