Zeitlose Ansichten – Teil 4

Ostfriesland. In einem Nachlass sind 96 Arbeiten von Heinrich Habbo Herlyn gefunden worden, die nun nach und nach hier veröffentlicht werden sollen. Es handelt sich um Zeichnungen und aquarellierte Arbeiten, die ein Ostfriesland vor etwa 40 bis 100 Jahren zeigen.

Kopfweide am Ufer, undatiert, und ohne nähere Ortsangabe.

Auffallend ist, dass eine große Anzahl Zeichnungen Ostfriesland im Winter zeigt. Winterbilder sind im allgemeinen rar, weil ihr kühles Kolorit vermeintlich beim Betrachter weniger gut ankommt. Herlyn isoliert Gebäude und Landschaftsausschnitte und „porträtiert“ sie auf diese Weise. Dabei liegt über allen Bildern eine Stimmung von Ruhe, Gelassenheit und Zeitlosigkeit.

Schuppen, ohne Ortsangabe, datiert 1982.

Die heutigen Bilder zeigen Landschaften und einen Schuppen. Dazu gestellt ist ein Gedicht von Johann Friedrich Dirks (1874 bis 1949).

Blick auf Hafen und Kirche mit dem markanten Turm: Ditzum 1952

Ick gah as dör en Wunner

De Boom is vull van Blössem,
de Lücht is vull van Sang,
de Werelt is vull van Sünnschien,
mien Hart is vull van Klang.

War hen ik ook mag kieken,

war ick mien Kopp hen dreih,
ut elker Blaumentuuntje,
dar lacht mi an der Mai.

Ick gah as dör en Wunner
mit Ogen hell und blied -:
Wat büst du moi, mien Heimat,

in disse Vörjahrstied!