Auf den Spuren der letzten ostfriesischen Juden

Emden. Anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation von 122 jüdischen Bürgern aus Emden, Norden und Aurich wird am heutigen Sonnabend, 23. Oktober, um 11 Uhr im Ostfriesischen Landesmuseum eine Ausstellung eröffnet, die das Schicksal der Deportierten schildert und zugleich jene Aktionen dokumentiert, die seit 2012 von Schülern der BBS II und verschiedener Partnerschulen in Łódź durchgeführt wurden. Stadtarchivar Dr. Rolf Uphoff schildert als Kurator die Ereignisse und Hintergründe der Deportation und das Schicksal der Opfer.

Zug der Deportierten nach dem Getto, Oktober 1941     Bild: Sammlung Genewein, Jüdisches Museum Frankfurt / Main)

Am 11. Februar 1942 erschien in der NS-Zeitung „Ostfriesische Tageszeitung“ ein Artikel unter der Schlagzeile „Niemals kehren die Juden zurück“. Der Text war eine Antwort von Propagandaminister Joseph Goebbels auf ein in der britischen Zeitung „The Guardian“ erschienenen Beitrag, der die Rückführung und Entschädigung der seit 1933 aus dem Deutschen Reich vertriebenen Juden ankündigte.

Die Redaktion der „OTZ“ nutzte die Gelegenheit, die Leserschaft über die knapp fünf Monate vorher stattgefundene Deportation der letzten ostfriesischen Juden aus dem Israelitischen Altenheim an der Claas-Tholen-Straße in das Getto in Litzmannstadt, wie die annektierte polnische Stadt Łódź seit Mai 1940 genannt wurde, zu informieren. Dazu veröffentlichte sie Bilder des Zuges der Opfer zum Bahnhof West, wo sie einen Zug nach Berlin bestiegen. Von dort aus ging es, angekoppelt an einem Transport von Juden aus der Reichshauptstadt nach Warschau zum zweitgrößten Getto im von Deutschland besetzten Polen.

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