Tübingen zeigt Nannens Lieblinge

Emden. Teile der Sammlung der Kunsthalle Emden gehen in diesen Tagen auf Reisen und sind vom 5. März bis zum 6. Juni in der Kunsthalle Tübingen unter dem Titel „Herzstücke. Sammlung Kunsthalle Emden“ zu sehen. Das teilte Kunsthallen-Sprecherin Ilka Erdwiens auf Anfrage mit.Insgesamt werden 70 Hauptwerke der Emder Sammlung in Baden-Württemberg zu Gast sein. „Dabei folgt die Präsentation dem in der Sammlung der Kunsthalle Emden angelegten roten Faden der expressiv-figurativen Kunst durch das 20. Jahrhundert“, teilt die Kunsthalle in Tübingen mit.

Von bekannten Meisterwerken des deutschen Expressionismus mit Künstlern der Gruppen „Brücke“ und „Blauer Reiter“ sind auch expressive Tendenzen der Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre in das Konzept mit eingebunden. Zu den entliehenen Exponaten gehört das Lieblingsbild von Kunsthallenstifter Henri Nannen (1913 bis 1996), „Die Blauen Fohlen“ von Franz Marc aus dem Jahr 1913. Insgesamt werden die Arbeiten von 38 Künstlern zwischen Pierre Alechinsky und Bernd Zimmer gezeigt.

Das Tübinger Haus zitiert dazu Nannens bekannte Begründung für seine Sammelleidenschaft. „Ich habe das gesammelt, was Lust in mir erweckt hat, was mich bis unter die Haut schmerzte, mich freute oder mich auch wütend gemacht hat.“ Der Gründer und langjährige Chefredakteur des Magazins „Stern“ habe aus dem Bauch heraus über Jahrzehnte eine hochkarätige Sammlung aufgebaut, heißt es in dem Statement. Diese Bilder habe Henri Nannen als Grundstock der Kunsthalle Emden, die 1986 eröffnet werden konnte, gestiftet.

Im Rahmen der Eröffnung der Schau am 4. März, soll neben der wissenschaftlichen Direktorin der Kunsthalle, Lisa Felicitas Mattheis und der Direktorin der Stiftung Kunsthalle Tübingen, Dr. Nicole Fritz, auch Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer sprechen.

► Um den Umzug der Bilder vorzubereiten, bleiben in Emden die unteren Räume der Kunsthalle bis zum 18. Februar geschlossen. Ab dem 19. Februar wird dort eine Präsentation zu „25 Jahre Schenkung Otto van de Loo“ zu sehen sein.