„Spektakuläres Programm mit absolutem Highlight“

Leer. Die Besucher der diesjährigen 10. Gezeitenkonzerte erwartet eine Vielzahl berühmter und bekannter Musiker: Geiger Christian Tetzlaff, Trompeterin Tine Thing Helseth, Schauspielerin Martina Gedeck, Geiger Daniel Hope, Cellist Daniel Müller-Schott, Hörspielsprecher Christian Brückner, die beiden NDR Kultur-Moderatoren Philipp Schmid und Hans-Jürgen Mende. Doch dem künstlerischen Leiter des Festivals, Matthias Kirschnereit, ist ein weiterer Coup gelungen. Er konnte den österreichisch-böhmischen Pianisten und Beethoven-Spezialisten Rudolf Buchbinder für ein Konzert in den Norden locken. „Ein absolutes Highlight“, wertet Kirschnereit.

Werden in diesem Jahr wieder ein gemeinsames Konzert bestreiten: Pianist Matthias Kirschnereit und Violinist Daniel Hope. Dieses Bild entstand in der Lambertikirche in Aurich. Bild: Karlheinz Krämer

Das gesamte Programm zwischen Barock und Moderne, zwischen Gambe und Percussion, zwischen Lesung und Jazz stellten Kirschnereit und der organisatorische Leiter des Festivals, Raoul-Philip Schmidt, dem Freundeskreis der Gezeitenkonzerte während der Mitgliederversammlung im Theater an der Blinke in Leer vor – und ernteten damit viel Zustimmung. Und auch Schmidt und Kirschnereit sind überzeugt: „Das ist ein spektakuläres Programm“. Das Programm-Heft mit den 40 Konzertangeboten befindet sich derzeit noch im Korrekturdurchlauf, soll aber schnellstmöglich in den Druck gehen und ausgeliefert werden.

Das zehnte Gezeiten-Festival findet vom 4. Juni bis zum 7. August statt. Dabei gibt es auch neue Spielorte. Dazu zählen die Schweizer Kirche in Emden, der Garten beim Steinhaus Bunderhee, die Freiluftbühne in Wiesmoor, die eigens für zwei Veranstaltungen mit einer Konzertmuschel versehen wird. Die Gezeiten eröffnen in diesem Jahr in der St. Magnuskirche in Esens.

Sechsmal hat sich der Rundfunk für Aufnahmen angemeldet. „Phantastisch“, findet Kirschnereit das und erinnert sich: Früher habe man die Anstalten mit fertigem Programmheft aufgesucht und auf positive Resonanz gehofft. Jetzt würden die Sender schon anrufen, bevor das Programm fertig sei, und nachfragen: Was habt ihr denn dieses Jahr? Wir möchten euch einplanen.

Und dann fügt der künstlerische Leiter noch eine kleine Anekdote an. Als er 2012 berufen wurde, habe er sich einen Namen für das Festival überlegt. Zwei Vorschläge blieben übrig – geboren bei Spaziergängen an der Alster oder unter der Dusche, so ganz genau wisse er das gar nicht mehr: „Horizonte“ und „Gezeiten“. Kirschnereit stellte die Alternative vor und aus dem Meinungsbild schälten sich die „Gezeiten“ als Sieger heraus. Der andere Begriff aber ließ Kirschnereit keine Ruhe. Und so wandelte sich der Namensvorschlag von 2012 zum Festival-Motto 2022: „Horizonte“!