Musik, Tanz und Kunst im Konzert vereint

Emden. Der Emder Singverein von 1805 wird sich in seinem diesjährigen großen Konzert am Volkstrauertag, 13. November, dem französischen Komponisten Camille Saint-Saëns (1835 bis 1921), dessen Todestag sich 2021 zum 100. Mal jährte, widmen. Außerdem ist das Werk eines zeitgenössischen deutschen Komponisten zu hören.

Dabei wählt der Singverein unter Leitung seines musikalischen Leiters Clemens-C. Löschmann einen besonderen Weg der Vermittlung, indem spartenübergreifend Musik, Malerei und Tanz eine enge Verbindung eingehen. Zudem wird es Projektionen sowie ein Live-Streaming geben. Gewidmet ist die Veranstaltung als Gedenkkonzert den „Opfern der Corona-Krise“. So rankt das Konzert inhaltlich um „verschiedene Wege der Auseinandersetzung mit den Themen Tod, Angst und Trauer, aber auch Trost und Hoffnung“, wie es in einer Mitteilung des Vereins heißt.

Camille Saint-Saëns habe 1878 eine Vertonung der Totenmesse geschrieben, die aus rein praktischen Gründen kaum aufgeführt wird, die der Singverein aber nun ins Zentrum seines Programms stellt. Die Scheu, das Werk aufzuführen, rühre wohl von der üppigen Orchesterbesetzung her, die alleine vier Harfen, zwei Orgeln und vierfach besetzte Bläser verlangt.
Es habe zwar Vorschläge für eine kleinere Instrumentalisierung gegeben, doch seien die Vorlagen nur rudimentär erhalten. So ließ der Singverein eine eigene Instrumentalbesetzung erarbeiten, die nun die Aufführung der „Messe de Requiem“ op. 54 als ein großes Oratorium für Solisten, Chor und Orchester ermöglicht.

Neben dem Requiem stehen zwei Werke des Komponisten, die sich, so der Singverein, „größter Bekanntheit und allgemeiner Beliebtheit“ erfreuen: Le Cygne aus dem „Karneval der Tiere“ und der „Danse macabre“ von 1872. Der „Schwan“ wird in einer neuen Orchesterfassung mit Tanz präsentiert. Und auch der „Totentanz“, der in einer Neubearbeitung präsentiert wird, erfährt eine tänzerische Begleitung durch Solisten einer Emder Ballettschule. Zusätzlich wird zu diesem Programmteil aber auch ein Akzent in der Bildenden Kunst gesetzt. Der Emder Künstler Klaus Frerichs hat eine Umsetzung dieses Themas mit den Mitteln der Malerei in Arbeit.

2021 erschien ein Chorwerk von Saint-Saëns, das „Super flumina Babylonis“, in einer wieder aufgefundenen Orchesterversion mit Saxophon-Quartett. Es sei damit das überhaupt erste nachweisliche Werk für das von Adolphe Sax neu erfundene Instrument, erklärt der Singverein in seiner aktuellen Pressemitteilung. Saint-Saëns, der mit Sax bekannt war, habe Psalm 137, die Klage der zu Babel gefangenen Israeliten, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, vertont. Dieses Chorstück wird im Konzert des Singvereins ebenso erklingen wie das „Requiem aeternam“ des deutschen Komponisten Harald Weiss (*1949). „Dieses Werk blickt unter Verwendung verschiedener Texte hoffnungsvoll nach vorne auf das ewige Licht – Lux aeternam“, heißt es in der Pressemitteilung. Man rechne darauf, dass der Komponist bei der Aufführung anwesend sein könne. Das Konzert endet mit „Quam dilecta“ – „Wie lieblich sind deine Wohnungen“, einer Interpretation von Psalm 84 durch Camille Saint-Saëns.

► Karten für die Veranstaltung sind für 22 Euro im Ticketservice von KulturEvents am Alten Markt zu bekommen. Das Tragen einer medizinischen Maske während des Konzertes ist obligatorisch