Emder Reformationstag vom NDR übertragen
Emden. Zum ökumenischen Gottesdienst am Reformationstag waren rund 250 Besucher in die Martin-Luther-Kirche gekommen. Das NDR-Fernsehen war ebenfalls zu Gast und nahm einen kurzen Beitrag für die Sendung „Hallo Niedersachsen“ auf. Das teilt die Pressestelle des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland mit.
Gestaltet wurde der Gottesdienst zur Frage „Was gibt Halt?“ von Regionalbischof Dr. Detlef Klahr (lutherisch), Pastor Holger Veddeler (reformiert), Pastor Ronald Bürger (Christengemeinde Pier 29) und Diakon Stephan Fielers (römisch-katholisch). Oberbürgermeister Tim Kruithoff sprach ein Grußwort.
Das Bläser-Ensemble „Akzente Brass“ unter der Leitung von Landesposaunenwart Hayo Bunger und Kantor Marc Waskowiak an der Orgel und am Klavier begleiteten den Gottesdienst musikalisch.
Klahr betonte, er freue sich, dass die siebenköpfige Delegation des Kirchenkreises Emden-Leer und der Gossner Mission wohlbehalten aus Indien zurück sei, Die Delegation musste am Tag zuvor Indien gezwungenermaßen – eine Woche früher als geplant – verlassen. Bewaffnete Polizeikräfte hatten sie des Landes verwiesen. „Ich bin tief erschrocken über die Behandlung unserer kirchlichen Delegation in Assam/Indien und auch einiger der dortigen Gemeindemitglieder. Die stundenlangen Verhöre, das Abnehmen der Reisepässe und die grobe Ausweisung sind völlig inakzeptabel.“
Grüße des Rates der Stadt Emden und der Stadtverwaltung überbrachte Oberbürgermeister Tim Kruithoff. „Am Reformationstag oder auch an anderen hohen Feiertagen wie Ostern oder Weihnachten geht es nicht um liebgewonnene Traditionen, sondern darum, dass Gott unser Menschsein, das Gebrochensein annimmt, nicht um es zu überwinden, sondern um uns bei allen Brüchen und Rissen des Lebens nahe zu sein – ganz nahe.“ Dies sage er als getaufter Christ im festen Glauben an einen gnädigen Gott, so Kruithoff.
Die Reformation gebe der Kirche bis heute Wurzeln und damit auch Halt. Als Christ wünsche der Oberbürgermeister sich, dass die Kirche auch heute noch die Kraft habe, sich zu erneuern, um in der Welt und der Gesellschaft sichtbar zu bleiben. Und auch die Stadtgesellschaft könne weiter daraus Kraft ziehen, die es brauche, um in schwierigen Zeiten füreinander da zu sein, aufeinander acht zu geben und gemeinsam Halt zu geben. Kruithoff zeigte sich sehr dankbar für das herausragende soziale und ehrenamtliche Engagement in der Reformationsstadt Emden: „Niemand soll zurück bleiben, jeder und jedem soll es gut gehen. Wir haben das bisher hervorragend gemacht, und ich bin mir sicher, dass uns das weiter gelingen wird“, zog er am Ende seines dritten Amtsjahres Bilanz.