„ShoK“ wird im Frühjahr 2023 eröffnet

Aurich. Das Sammlungszentrum für historisches ostfriesisches Kulturgut (ShoK) soll im Frühjahr 2023 eröffnet werden. Das kündigte Landschaftspräsident Rico Mecklenburg am Sonnabend (26. November) im Rahmen seines Berichtes vor der Landschaftsversammlung an. Im Zentrum, das in der ehemaligen Kleiderkammer der Blücherkaserne entsteht, stünden derzeit die Restarbeiten an, sagte Mecklenburg. Das Projekt ShoK habe in den Jahren, seit die Planungen aufgenommen wurden, für so manchen Schock gesorgt, frotzelte Mecklenburg. So habe der Ausbauplan immer wieder neu angepasst werden müssen, weil die Baukosten geradezu explodiert seien und Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial bestünden.

Fester Ablauf: Landschaftspräsident Rico Mecklenburg stellt der Landschaftsversammlung, Mitarbeitern und Gästen seinen Jahresbericht vor. Bilder: Sebastian Schatz

Und obwohl die Bauarbeiten so gut wie abgeschlossen seien, blieben finanzielle Risiken bestehen. So habe die NBank den Änderungsantrag der Ostfriesischen Landschaft noch nicht bewilligt, obwohl dieser bereits im Juli 2021 gestellt wurde. Die Landschaft hatte das Projekt in zwei Bauabschnitte geteilt, um den finanziellen Überblick zu behalten. Auch seien die energetischen Folgekosten der nächsten Jahre nicht seriös zu prognostizieren. „Sicher ist nur, dass sie erheblich höher liegen werden als ursprünglich kalkuliert und dass diese Mehrkosten durch die Umlage unserer Träger nicht gedeckt sind.“

Ein positiver Aspekt sei die Tatsache, dass man aufgrund einer Förderzusage des damaligen Kulturministers Björn Thümler über 100 000 Euro mit der Erstausstattung des Zentrums habe beginnen können: Regale für die Magazinflächen, Einrichtung der Büros, der Werkstätten, IT-Infrastruktur.

Weiteres aus dem Bericht des Landschaftspräsidenten

► Im Verbund mit anderen Landschaften und Landschaftsverbänden arbeitet die Ostfriesische Landschaft daran, dass die in den letzten Jahren als Sonderprogramme aufgelegten Förderungen vom Land Niedersachsen verstetigt und in eine dauerhafte Kulturförderung überführt werden. Dessen ungeachtet stehen für 2023 rund 380 000 Euro an Mitteln aus drei verschiedenen Töpfen zur Verfügung.

Ehrung für Take W. Hülsebus durch Landschaftspräsident Rico Mecklenburg. Hülsebus war 49 Jahre lang Mitglied der Landschaftsversammlung.

► Seit Sommer 2022 besteht unter dem Dach der Ostfriesischen Landschaft eine neue Arbeitsgruppe Baukultur – Kulturlandschaft, die in drei Unterabteilungen gegliedert ist. Zuständiger Landschaftsrat ist Jann Berghaus.

► Die erfolgreiche App zum Erlernen der plattdeutschen Sprache werde weiterentwickelt, sagte Mecklenburg und kündigte für 2023 die Veröffentlichung des Sprachniveaus A2, für 2024 den Ausbau auf B1 an. Die App, für deren Entwicklung Elke Brückmann zuständig ist, sei weltweit mehr als 55 000 Mal heruntergeladen worden. „Eine echte Erfolgsgeschichte, die fortgeschrieben wird!“

► Der Oll‘ Mai 2023 wird am 13. Mai in Aurich stattfinden. Und da das Forschungsinstitut dann 50 Jahre besteht, widmet sich die Veranstaltung der Archäologie.

► Ehrungen gab es im Rahmen der Landschaftsversammlung viele. Eine stach jedoch heraus. Das Emder Mitglied Take W. Hülsebus wurde für 49 Jahre Mitarbeit in dem Gremium geehrt. Er schied am selben Tag aus diesem Amt aus – so wie insgesamt 22 andere. Derart viele Wechsel habe es noch nie gegeben, kommentierte Mecklenburg.

► Drei Landschaftsräte mussten neu gewählt werden. Die bisherigen Amtsträger wurden dabei bestätigt. Es sind: Jann Berghaus, Matthias Groote und Henning Schulz.