Kunsthalle leiht Bildnis von Katz nach Basel

Emden. Die Kunsthalle Emden hat ein Bild aus eigenem Bestand an das Kunstmuseum Basel verliehen. Es handelt sich um „Männliches Bildnis“ von Hanns Ludwig Katz, geschaffen um 1920. Die Arbeit ist in Basel Bestandteil der aktuellen Ausstellung „Zerrissene Moderne“. Das teilt die Kunsthalle in ihrem Newsletter mit. Die „hochkarätige Schau“ dokumentiere die Ankäufe von durch die Nationalsozialisten als „entartet“ diffamierten Kunstwerken – und gehe weit darüber hinaus, heißt es in der Mitteilung.

Hanns Ludwig Katz, Männliches Bildnis, um 1920 Bild: Kunsthalle Emden

Das Kunstmuseum Basel präsentiere Werke der klassischen Moderne aus eigener Sammlung, die erst spät entstanden sei, informiert die Website des Museums. Und um diesen späten Sammlungsbeginn kreist die Ausstellung, die über ein Video ausführlich vorgestellt und in ihrer Bedeutung von der Kuratorin der Schau, Eva Reifert, eingeordnet wird.

Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 sei es nämlich dem damaligen Direktor des Hauses, Georg Schmidt (1896 bis 1966) gelungen, 21 Meisterwerke, von den Nazis als „entartet“ bewertet und zum Verkauf freigegeben waren, zu erwerben. Die Nazis wollten die deutschen Museen von der modernen Kunst befreien und sich Devisen sichern.

Die Ausstellung „Zerrissene Moderne“ beleuchtet „diesen wichtigen Moment der Basler Sammlungsgeschichte in allen Facetten“, teilt das Kunstmuseum in der Schweiz mit und widme sich darüber hinaus der „künstlichen Zersplitterung der modernen Kunst durch den kulturpolitischen Gewaltakt des NS-Regimes“.

Das heute in der Kunsthalle befindliche Gemälde von Katz wurde 1937 in München in der Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt und über den Kunsthandel verkauft. Seit 2018 befindet es sich in der Kunsthalle.

► Die Ausstellung „Zerrissene Moderne“ ist noch bis zum 19. Februar in Basel zu sehen.