Korvette „Emden“ getauft: „Es war ein bewegender Tag!“

Emden / Hamburg. Das sechste Marineschiff mit dem Namen der Seehafenstadt ist am Donnerstagmittag auf der Hamburger Werft Blohm + Voss getauft worden. „Es war ein bewegender und emotionaler Tag“, erklärte der Vorsitzende des Freundeskreises Marineschiff Emden e.V.“, Gregor Strelow. Der Verein hatte rund zehn Jahre dafür gekämpft, dass nach der Außerdienststellung der Fregatte Emden erneut ein Marineschiff den Namen der Seehafenstadt trägt. „Wir sind wirklich sehr stolz und haben lange auf diesen Moment hingearbeitet.“

Auch Vorstandsmitglied Aiko Schmidt zeigte sich beeindruckt, wie er in einem Telefonat mit KiE sagte. „Ich bin zwar Pazifist, sehe aber, dass man zum Schutz der Handelswege das Militär braucht. Ohne geht es heute nicht mehr.“

Strelow und Schmidt gehörten zu den insgesamt sechs Emdern, die Einladungen für die Taufe bekommen hatten. Oberbürgermeister Tim Kruithoff habe bei der Zeremonie ein Grußwort gesprochen. Weiterhin waren Christian Röben (Freundeskreis) sowie die Museumsleitung des Ostfriesischen Landesmuseums, Jasmin Alley und Bianca Wallert-Scharf, vor Ort.

Noch bevor das Schiff zum Einsatz kommt, müssen Probleme mit der Informationstechnik beseitigt werden. Flottillenadmiral Andreas Czerwinski habe in seiner Ansprache auf Probleme mit der Informationstechnik hingewiesen, die auch die Korvette „Köln“ beträfen, teilte Strelow auf Nachfrage mit. Über die Dauer der Nacharbeiten habe der Admiral keine Angaben gemacht. Der NDR berichtet indes, dass man zur Behebung der Schwierigkeiten wohl mit zwei bis zweieinhalb Jahren Verzögerung rechnen müsse.


Die Korvette „Emden“ ist das siebte Schiff der Klasse 130 (Braunschweig-Klasse), trägt die taktische Nummer F 266 und soll künftig die Kampfbereitschaft in der Ostsee erhöhen. Das Schiff, in der Marine-Sprache „Boot“ genannt, ist 89 Meter lang, 13 Meter breit, hat einen Tiefgang von 3,4 Meter und eine Verdrängung von 1840 Tonnen. Die Besatzung umfasst bis zu 60 Marineangehörige.

Wie Gregor Strelow erfuhr, wird die Korvette das Eiserne Kreuz, das einst dem Kleinen Kreuzer Emden verliehen wurde und zuletzt die Brücke der Fregatte Emden (Baujahr 1980) schmückte, nicht mehr tragen. Es wurde ins Kriegsmuseum nach Sydney gegeben. Die neue „Emden“ zeigt allein das „Engelke up de Mür“ am Bug.

► Das Ostfriesische Landesmuseum Emdeneröffnet am Sonnabend, 6. Mai, um 12 Uhr eine Ausstellung zu den sechs Emden Schiffen. Im Zentrum steht der Kleine Kreuzer Emden.