Agentur schlägt neue Stelle für Kultur vor

Emden. Die Museen, museumsähnliche Einrichtungen und privaten Akteure in Emden sollen künftig ein „Museumsquartier“ bilden, um verstärkt zusammenzuarbeiten und sich mit anderen Einrichtungen in der Stadt zu vernetzen. Um die Verknüpfung zwischen den Häusern zu gewährleiten, wäre die Einstellung eines Koordinators wichtig. Dies ist eine von zahlreichen Empfehlungen, die die beauftragte Agentur „oblik identity design“ aus Bremen am Donnerstag (1. Juni) vor dem Kulturausschuss der Stadt gegeben hat.

Matthias Dörmann von oblik und Christina Müller von der Partneragentur textpr+ waren eigens in die Sitzung gekommen, um erste Handlungsempfehlungen in stark geraffter Form vorzustellen. Sie seien zu dem Ergebnis gelangt, dass die Bezeichnung „Kulturhauptstadt Ostfrieslands“ für Emden gerechtfertigt und dass das weitverzweigte Wasser regional ein Alleinstellungsmerkmal sei. Beides könne man auch kulturtouristisch nutzen.

Gleichwohl sei es wichtig, dass die einzelnen Häuser sich zu einem „Quartier“ zusammenfänden, eine für jeweils ein Jahr geltende Verbundkarte entwickelten und durch Jahresthemen das gewünschte Miteinander nach außen trügen. Zudem sollte man, so die Bremer, auch die Gastronomie einbinden, mit den Touristikern zusammenarbeiten und – als Organisationsform für das „Museumsquartier“ – einen eigenständigen Betrieb einrichten. Wichtig sei auch eine Einbettung des Themas in die Stadtentwicklung. Zudem sollte man auch Kulturevents Emden mit einbeziehen. Die Kirchen könnten in thematische Kontexte einbezogen werden, antwortete Dörmann auf Anfrage von CDU-Ratsherr Reinhard Hegewald – etwa zum Thema Reformation.

Bei den beteiligten Häusern – vom Ostfriesischen Landesmuseum bis zur Naturforschenden Gesellschaft – habe man während zweier Treffen der Beteiligten offene Türen eingerannt, versicherte Matthias Dörmann. Das Interesse sei riesengroß.

Der Ausschuss äußerte sich positiv über die Ergebnisse. Zwar müsse man die Kosten im Blick behalten. „Aber wir wollen uns ja weiterentwickeln“, bekundete SPD-Ratsfrau Sabine Noetzel. Urmel Meyering von den Grünen konstatierte, dass ein ähnliches Konzept der kulturellen Zusammenarbeit in Emden ja bereits erprobt werde. Der Kultursommer am Stephanplatz erfülle genau diese Vorgaben. „Mir scheint aber, dass dieses Potential dieses Formates nicht erkannt wird“, monierte Meyering. Oberbürgermeister Tim Kruithoff versicherte neutral und ohne sich auf die im Raum stehende Frage nach einer Stellenfinanzierung direkt zu äußern, dass man das Pflänzchen der Kooperation auf jeden Fall nähren müsse.

Finanziert wird die Maßnahme über das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“. Das Gesamtbudget liegt bei knapp 40 000 Euro, davon trägt die Stadt Emden zehn Prozent als Eigenanteil.