Volkslieder – vom Sturm umtost
Wittmund. Die 25. Veranstaltung der Gezeitenkonzert fand in der Nicolaikirche in Wittmund statt. Auf dem Programm: „Deutsche Volkslieder“ von Johannes Brahms. Der interessierte sich ein Leben lang für Volkslieder und volkstümliche Lieder, schreibt der organisatorische Leiter des Musikfestivals, Raoul-Philip Schmidt, in einer Pressemitteilung.

Getrieben von großem Forschergeist habe der Komponist sich unterschiedlichste Ausgaben dieser Lieder besorgt und ihre ursprüngliche Form zu rekonstruieren versucht. 1894, drei Jahre vor seinem Tod, veröffentlichte er 42 bekannte Volkslieder mit eigenen, schlichten Klaviersätzen und schuf damit „hinreißende künstlerische Kleinode“. Zu diesen zählen zum Beispiel „Da unten im Thale“, „All‘ mein‘ Gedanken“ oder „Och Moder, ich well en Ding han“.

Dazu habe Brahms eine nuancenreiche Klavierbegleitung komponiert, die mal wehmütig, mal versonnen, häufig aber auch mit schelmisch-augenzwinkerndem Tonfall versehen sei. Schmidt: „Mit der Sopranistin Şen Acar, dem Bassbariton Szymon Chojnacki und dem Pianisten Florian Uhlig präsentierten drei hochkarätige, international tätige Künstler in der sturmumtosten Nicolaikirche eine Auswahl dieser Volkslieder.“
Umrahmt wurden die „wunderbar schlichten und empfindsamen Lieder“, so Schmidt, von Liebesgedichten der Schriftsteller und Dichter Heinrich Heine, Eduard Mörike, Joseph von Eichendorff, Eugen Roth, Kurt Tucholsky, Erich Kästner oder auch Robert Gernhardt, die der bekannte NDR Kultur-Moderator Hans-Jürgen Mende rezitierte.