Botschafter der Niederlande in der Bibliothek

Emden. Ronald van Roeden, Botschafter seiner Majestät des Königs der Niederlande in Berlin, hat auf Einladung des CDU-Bundestagsmitglieds Gitta Connemann der Johannes a Lasco Bibliothek einen Besuch abgestattet. Dabei war die Bibliothek der Ausgangspunkt eines Tagesprogramms, dass den Gast nach Neuschanz, Papenburg und Haren führte, wo es um gesundheitliche, wirtschaftliche und naturbezogene Projekte ging.

Nach der Besichtigung wurde zum Tee gebeten: Dr. Claas Brons (Honorarkonsul der Niederlande), Oberbürgermeister Tim Kruithoff, Gitta Connemann (MdB) und Botschafter Ronald van Roeden. Bild: Pressebüro Connemann

Den kulturellen Part übernahm die Bibliothek, wo der wissenschaftliche Vorstand, Professor Dr. Kestutis Daugirdas, die Gäste empfing und auf die Aufgaben der JaLB hinwies, die im Bewahren und Forschen bestünde. Eine Einführung in die vielfältigen historischen Verbindungen zwischen Emden und den Niederlanden gab dann der wissenschaftliche Mitarbeiter der Bibliothek, Dr. Klaas-Dieter Voß. Insbesondere wies er darauf hin, dass die Große Kirche einst die Moederkerk des niederländischen Protestantismus war, auf den großen Einfluss des in den Niederlanden geborenen Reformators Albert Hardenberg, der trotz aller Skepsis Erster Prediger an der Großen Kirche wurde, hier verstarb und seine große Bibliothek der Kirche vermachte.

Heiter ging es beim Besuch auch zu: Gitta Connemann war ganz in „Oranje“ gekleidet, OB Kruithoff konnte orangene Socken vorzeigen

Auch Kriegerisches hielt Voß in seinem Vortrag parat. Als nämlich der Statthalter der Niederlande, Herzog Alba, nach der Schlacht von Heiligerlee ins neutrale Ostfriesland einzog, kam es in Jemgum zur zweiten großen Schlacht. Emden fühlte sich durch die Ereignisse bedroht und baute innerhalb von nur zwei Jahren seine Stadtbefestigung massiv aus.

Zur Historie zwischen den beiden Ländern gehörte aber auch die Tatsache, dass 70 Prozent der niederländischen Literatur von Buchdruckern in Emden gedruckt wurden, dass es von Emden aus Überlegungen gab, sich den Generalstaaten anzuschließen. Nicht zuletzt konnte Voß auf ein aktuelles Projekt der Gerhard ten Doornkaat Koolman-Stiftung hinweisen. Dabei geht es um zwei Promotionen, die unter dem Leitwort „Grenzgänger“ im Entstehen sind. Sie untersuchen die niederländische Sprache in Ostfriesland und die Alltagsmigration zwischen den beiden Nachbarländern.

Botschafter van Roeden dankte für die Informationen mit einem Präsent, dem Krimi „Der Holländer“ von Mathijs Deen.

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