Bunt und vielfältig

Wiesmoor. Das französisch-deutsch-polnische Quintett Marion & Sobo Band ist im Rahmen der Gezeitenkonzerte in der Blumenhalle Wiesmoor aufgetreten. Die Gruppe erschaffe ihren „ganz eigenen modernen Stil aus vokalem Gypsy Jazz, Weltmusik und Chanson“, heißt es in einer Pressemitteilung des Veranstalters. „Mit viel Charme, Humor, Leichtigkeit und Spielfreude sowie atemberaubender Virtuosität begeisterte die Band bei ihrem Debüt bei den Gezeitenkonzerten der Ostfriesischen Landschaft gut 250 Besucher.“

Mussten aus dem Open Air-Bereich in die Blumenhalle umziehen: Marion & Sobo-Band. Bilder; Karlheinz Krämer

Das Herz der Gruppe seien die franko-amerikanische Sängerin Marion Lenfant-Preus und der Gitarrist Alexander Sobocinski, genannt Sobo. Er stammt aus Polen, sie aus Frankreich, und die zwei vielgereisten Musiker lernten sich auf einer Jazz-Session in Bonn kennen. Seitdem folgen sie gemeinsam der Idee, Musik über Schubladen hinweg zu kreieren. Für ihr Debüt bei den Gezeitenkonzerten hatte die Band ihr vielfach preisgekröntes aktuelles Album „Histoires“ im Gepäck, das bei WDR3 und SWR2 als „Album der Woche“ ausgezeichnet wurde und auch in Fachmagazinen wie Jazzthing, Jazzpodium und Jazzthetik glänzende Kritiken erhielt.


Und die Musiker hatten einiges zu erzählen: Marion sang von tanzenden Drachen, vom Sprung ins kalte Wasser und Badewannen voller Bier – aber auch von Tränen und Träumen, von Liebe, Lust und Leid, von Freude und Fantasie. Farbige Geschichten, erzählt in sechs verschiedenen Sprachen – vom eleganten Französisch über Englisch und Deutsch bis hin zum märchenhaften Romanes, vermerkt der organisatorische Leiter der Gezeitenkonzerte, Raoul-Philip Schmidt.


Ebenso bunt und vielfältig sei die musikalische Sprache der Band, die vor allem vom Gypsy Swing „à la Django“ geprägt sei: akrobatische Gitarren-Soli und beeindruckendes Geigenspiel neben kraftvollem Kontrabass von Stefan Berger und dem perkussiven Off-Beat der Begleitgitarre von Jonas Vogelsang. Aber auch leise Klangbilder und impressionistische Momente waren zu hören: die Violine von Ingmar Meissner im Dialog mit der Stimme, vom Bogen gestrichene warme Basstöne, luftige und intime Gitarren-Spielereien und auch Anklänge an die Chanson-Tradition oder an Balkan-Rhythmen. Schmidt: „ Eine ebenso einzigartige wie reizvolle musikalische Mélange, die dem begeisterten Publikum in der Blumenhalle einen beschwingten Abend bescherte.“