Land will Förderung für Niederdeutsch streichen

Aurich / Hannover. Das Land Niedersachsen will die Niederdeutschförderung streichen. Das gehe aus dem Haushaltsentwurf für 2024 hervor, wie eine Pressemitteilung der Ostfriesischen Landschaft besagt. Das Thema kam im Rahmen der Gemeinschaftsaktion von Schulbehörden und Landschaftsverbänden „Fredag is Plattdag“ bzw. „Fräidai is Seelterdai“ zur Sprache, bei der sich Akteure aus ganz Niedersachsen bei Ministerpräsident Stephan Weil in der Staatskanzlei trafen. Weil ist Schirmherr der Aktion.

Der Vorsitzende der Vereinigung ALLviN (ein Zusammenschluss aller Landschaften und Landschaftsverbände in Niedersachsen), Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann aus Osnabrück, monierte: Es sei unverständlich, „dass die Niederdeutschförderung gestrichen wurde“. Dies stehe im Widerspruch zur Europäischen Sprachen-Charta, die Niedersachsen zugunsten der Minderheitensprachen unterzeichnet habe.

Er appellierte eindringlich, diese Streichung zu überdenken. Ministerpräsident Weil sagte seine Unterstützung für dieses Anliegen zu und versicherte allen Beteiligten, dass er auch im kommenden Jahr gerne wieder die Schirmherrschaft über „Fredag is Plattdag“ übernehmen wolle. Er hatte zuvor den Stellenwert der beiden Minderheitensprachen betont.