Canum Kirche erstmals illuminiert

Canum. Zum ersten Mal hat die reformierte Kirche in Canum an der großangelegten Beleuchtung von Kirchen in der Krummhörn teilgenommen. Im Rahmen der 3. Krummhörner Lichtertage hatte man aber nicht nur farbiges Licht genutzt, sondern auch ein musikalisches Angebot unterbreitet. Organistin Katharina Marburg-Herlyn unterstützte die Aktion mit Musik von Pachelbel, Buxtehude, Bach, Mendelssohn. Besonders attraktiv wirkten dabei die Flötenstücke von Joseph Haydn. Bewusst hatte die Organistin darauf geachtet, nur kurze Stücke aus der Orgelliteratur auszuwählen, um durch abwechslungsreiche Auswahl und vielfache Registrierungsmöglichkeiten die Qualitäten der Gerhard-von-Holy-Orgel vorzustellen.

Die Orgel bietet zudem eine Geschichte für sich. Denn die Gemeinde kaufte ein original aus der Holy-Werkstatt stammendes Gehäuse von 1723 von der lutherischen Gemeinde in Wetter. Historische Nachforschungen ergaben sodann, dass im 19. Jahrhundert die Holy-Orgel von Nesse abgebaut worden war. Im Niedersächsischen Landesarchiv Abteilung Aurich fanden sich die zugehörigen Akten mit der Disposition und dem Vertrag, der präzise die Konzeption der Orgel beschreibt. Auf der Basis dieser Unterlagen entstand in der Werkstatt von Bartelt Immer ein Nachbau der Holy-Orgel.

Die Illumination ergab in der dunklen Kirche eine besondere Stimmung

Mit Licht in den Farben Rot, Blau, Grün und Gelb hatte die Derk Trei Veranstaltungstechnik über mehrere Tage hinweg alle 19 Kirchen der Krummhörn illuminiert. In Canum verlieh das Licht der Kirche, die aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt, ein stimmungsvolles Ambiente. Besonders die drei Domikalgewölbe mit ihren schönen Abschluss-Dekorationen erstrahlten. Aber auch die Orgel mit ihrem braun-goldenen Prospekt erhielt eine zusätzliche Rot-Färbung. Da die Beleuchtung sowohl im Gebäude wie auch draußen angebracht war, ergab sich zusätzlich ein lebhaftes Spiel mit den Fenstersprossen, die mit ihrem Schattenwurf wirkungsvolle Akzente setzten.

Das mittlere Domikalgewölbe der Canumer Kirche in Blau und Grün

Gäste wurden in der kühlen Kirche mit Kaffee versorgt, und so manches Gespräch entspann sich dabei. Es durfte nämlich durchaus geredet werden. Und auch das Kommen und Gehen war einkalkuliert, denn „es ist ja kein Konzert, das ich spiele“, sagte Katharina Marburg-Herlyn. Sie wolle mit ihrem zweimaligen musikalischen Angebot einen zusätzlichen Anreiz für den Besuch der Kirche schaffen. Denn Musik zur Beleuchtung gab es nach Angaben der Veranstalter nur in Canum.