Die 70er feiern im Lüttje Huus fröhliche Urständ

Emden. Eine Zeitreise zurück in die 70er Jahre organisiert die Friesenbühne mit ihrem neuen Stück „Hitparade“. Es führt die Zuschauer ins Jahr 1976. Die Generalprobe zur Fernsehsendung des einst so beliebten Formats unter der Moderation von Dieter Thomas Heck verläuft chaotisch. Das ist der Einstieg für das Theaterstück, das, so Regisseurin Birgit Frerichs, das Publikum zur Party einlädt, um die alten Zeiten neu zu beleben.

Maxim Ashkal als Costa Cordalis und Karl-Peter Frerichs als angeschlagener Moderator Dieter Thomas Schleck auf der Hitparaden-Bühne

Die Story ist auf größtmögliches Durcheinander angelegt. Denn die Sänger, die in der Hitparade auftreten sollen, sitzen allesamt in einem Flugzeug, das umgeleitet werden musste. So steht der Regisseur der Sendung (Frank Baumann) vor dem Problem, dass er die Generalprobe mit „Hilfssängern“ durchführen muss. Kurzerhand werden Regieassistenten, Techniker und eine Besucherin rekrutiert, die nun die Profis mimen und deren Hits singen – von „Anita“ über „Ganz in Weiß“ bis „So schön kann doch kein Mann sein“.

Dabei verzweifelt der Regisseur an seinem Moderator Dieter Thomas Schleck (Karl-Peter Frerichs). Der hat in der Nacht zuvor mit dem einzig anwesenden Star, Costa Cordalis (Maxim Ashlak), gezecht und allerhand dubiose Pillen geschluckt, die aus dem Dauer- und Schnellredner einen von Durchfall und Müdigkeit geplagten alten Mann machen. Als dann auch noch die 10 000. Besucherin der Sendung (Gitta Nörtker) auftaucht und Regieassistentin Tina (Diana Groenewold) den Freund (Niklas Baumann) abspinstig machen will, wird die Musik zum notwendigen Katalysator, um das Chaos einigermaßen zu dämmen, bis sich alle mit „Aber Dich, gibt’s nur einmal für mich“ zum Schlussapplaus auf der Bühne einfinden.

Birgit Frerichs hat den heiteren Zweiakter nicht nur inszeniert, sondern auch teilweise neue Texte für die Lieder geschrieben, um sie der Situation auf der Bühne im Lüttje Huus anzupassen. Zudem vereinigt sie im Schlussbild das sechsköpfige Ensemble samt einer Gruppe von Tänzerinnen des Studios Schuster auf der Bühne und bittet die vielen Mitarbeiter im Hintergrund der Aufführungen dazu: Inka Groenewold und Werner Nörtker in der Technik, Alice Köppen als Souffleuse, Anna Tennhoff, Rixte Meyer und Kerstin Metzner für die Requisiten.

Da steht die Bühne noch nicht, aber die Proben laufen aus vollen Touren: Frank Baumann als Regisseur, Karl-Peter Frerichs als Moderator, Diana Groenewold als Tina und Niklas Baumann als Techniker. Bild: Ida König

Die Bühne, die mit Traversen, Scheinwerfern und Lichtbändern ausgestattet ist, empfindet den Hitparaden-Look der 70er Jahre nach. Sie wurde gebaut von Maik Amstätter,Reinhard Bruns,Reiner Vogt und einer Menge an Friesenbühntjern, die im Stück auch noch weitere Aufgaben hinter der Bühne übernehmen.

„Hitparade“ wird gespielt:
3. bis 5. November, 9. bis 12. November, 16. bis 19. November und 23. bis 25. November. An den Sonntagen beginnen die Vorstellungen im Lüttje Huus bereits um 16 Uhr, ansonsten wird ab 20 Uhr gespielt.

► Eintritt: zehn Euro, Reservierung: Kulturevents Emden, Alter Markt 2a