Festliche Orgeleinweihung in Petkum

Petkum. Am Sonnabend, dem 4. November, wird um 16 Uhr zur festlichen Einweihung der restaurierten Valentin Ulrich Grotian-Orgel in die Antonius-Kirche zu Petkum eingeladen.

Nach der Sanierung: die Petkumer Grotian-Orgel von 1696 mit dem neuen Pedalwerk. Bilder: Organeum

Damit komme eines der wichtigsten Orgelprojekte der vergangenen Jahre zum Abschluss, erklärt Landeskirchenmusikdirektor Winfried Dahlke in einer Pressemitteilung. Dahlke hat das Projekt als Vorsitzender des Sachverständigenausschusses begleitet und wird die restaurierte und erweiterte Orgel am Sonnabend auch vorstellen, die Orgelbaumeister Valentin Ulrich Grotian (1663 bis 1741) um 1696 für Petkum baute.

Mit 15 klingenden Stimmen auf Brustwerk und Hauptwerk, sei sie vergleichbar mit der berühmten Grotian-Orgel zu Pilsum, heißt es in der Mitteilung. Die Restaurierung habe einige Erkenntnisse zutage gebracht, die dem Petkumer Instrument unter den Denkmalorgeln Ostfrieslands ein Alleinstellungsmerkmal verleihe. Dahlke: „Sie ist die einzige Orgel des 17. Jahrhunderts mit wichtigen Zusatztönen in der Bass-Oktave.“

Die rekonstruierte Klaviatur mit gebrochener Oktave im Bass

Bei der Restaurierung und Rekonstruktion der Orgel konnte hinter der Orgel ein Pedalwerk mit vier Stimmen hinzugefügt werden. Nach der Restaurierung der Samuel Schröder-Orgel in Horsten wurde auch die Petkumer Orgel in rein mitteltöniger Temperatur eingestimmt. Erstmals überhaupt gebe es dadurch im nordwestdeutschen Raum die Möglichkeit, das große Orgelrepertoire jener Epoche mit dem „unverfälschten Klang der praetorianischen Stimmung“ zu erleben. Dahlke: „Eine Sensation!“

Die Restaurierung wurde durch die Orgelbauwerkstatt Kristian Wegscheider aus Dresden verwirklicht. Die Intonation des Pfeifenwerks lag in Händen von Hendrik Ahrend (Leer-Loga).

► Am Sonnabend wird die Einweihung mit einer Andacht, viel Musik sowie einigen Wortbeiträgen und einem abschließenden Empfang gefeiert.