Sammlungszuwachs für die Kunsthalle

Emden. Die Kunsthalle Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, freut sich über die Schenkung von zwei Kunstwerken aus der Sammlung Bunte. Das teilt die Pressestelle der Kunsthalle mit. Es handelt sich um das Ölgemälde „Die armen Buben“ der Künstlerin Luise Deicher von etwa 1915 und um die Arbeit „Verkehrszeichen“ von Heiner Altmeppen, einem Frühwerk des Künstlers von 1976.


Die Kunsthalle Emden verfügt bereits über mehrere Arbeiten des in Papenburg aufgewachsenen Malers Heiner Altmeppen. Vom Sammler Professor Dr. Hermann-Josef Bunte, ebenso in Papenburg geboren, konnte Henri Nannen bereits 1984 die „Norddeutsche Landschaft“– gemalt 1980/81 – erwerben, die heute zu den Lieblingsbildern vieler Besucher der Kunsthalle Emden zählt und zu immer neuen Marketing-Ideen Anlass gibt.

In den Jahren zuvor malte Heiner Altmeppen seine „Industrielandschaften“, zu denen auch „Verkehrszeichen“ gehört. Es sind menschenleere Alltagssituationen dargestellt, die einen neuen Blick auf die Wirklichkeit erzwingen. Der Künstler spricht selbst von der „Banalität des Faktischen“. Altmeppen zählt zu den besten deutschen Realisten. Er studierte von 1971 bis 1978 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Dietrich Helms, Rudolf Hausner und Bazon Brock, und absolvierte ein Studium der Philosophie an der Universität Hamburg. Die Arbeit „Verkehrszeichen“ wird im Sommer 2024 in einer Präsentation zum Realismus aus der Sammlung zu sehen sein.

Mit der Schenkung des Gemäldes „Die armen Buben“ von Luise Deicher kommt der Sammler Bunte einer Bitte der wissenschaftlichen Direktorin der Kunsthalle Emden, Lisa Felicitas Mattheis, nach, das Werk einer Künstlerin aus einer Zeit zu erhalten, in der Frauen die Ausübung einer künstlerischen Tätigkeit nicht ohne weiteres erlaubt war. Luise Deicher war Mitglied des sogenannten Hölzel-Kreises, einem Schwerpunkt in der Sammlung Bunte.

Die Malerin Luise Deicher (1891 bis 1973) sei bislang nicht in der Sammlung der Kunsthalle Emden vertreten, heißt es in der Mitteilung. Deicher habe zu den Frauen gehört, die als erste an der Königlich Württembergischen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studierten. Sie wurde 1914 mit der Silbermedaille der Stuttgarter Akademie für hervorragende Leistungen ausgezeichnet. Nach dem Studium bezog sie ein Atelier, in dem sie auch Unterricht gab, und stellte national und international aus.

Eske Nannen, Vorsitzende des Aufsichtsrats, dankte dem Ehepaar Bunte für die Schenkung. Sie sei ein Fan der Arbeit ihres Freundes Heiner Altmeppen. „Und das anrührende Werk von Luise Deicher – eine Entdeckung für mich – passt ganz wunderbar in unser Haus.“

Die Sammlung Bunte ist eine seit ca. 50 Jahren aufgebaute private Sammlung des Juristen Hermann-Josef Bunte und (seit 1970) seiner Frau Renate, ebenfalls gebürtige Papenburgerin. Die Sammlung umfasst ca. 1200 Kunstwerke vor allem der Klassischen Moderne und wird jetzt aufgelöst und überwiegend veräußert.