Saisonstart im Sielhafenmuseum

Carolinensiel. Das Deutsche Sielhafenmuseum in Carolinensiel startet in die Museumssaison mit einer Sonderausstellung und einem neuen Veranstaltungsprogramm, erklärt Leiterin Dr. Heike Ritter-Eden. „Nach dem Erfolg der neugestalteten Dauerausstellung arbeitete das Museumsteam passende Angebote für die Museumsbesucher aus.“

Schiffsmodelle gehören zu den Objekten im Sielhafenmuseum. Bilder: Deutsches Sielhafenmuseum Carolinensiel

Die Sonderausstellung „Häuser am Hafen – Geschichten von Mauern und Menschen“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Museumsverbund Ostfriesland. Insgesamt zehn Museen widmen sich in diesem Jahr aus unterschiedlichen Blickwinkeln der gebauten Umwelt in Ostfriesland in dem Gemeinschaftsprojekt „Van Huus to Huus – Häuser und Hausbau in Ostfriesland“.

Das Deutsche Sielhafenmuseum nimmt die Gebäude am Museumshafen in den Fokus, die auf die ursprüngliche Bebauung aus dem Gründungsjahr des Hafens 1729 zurückgehen und von der Handelsschifffahrt geprägt waren. Im 19. Jahrhundert war Carolinensiel eine wichtige Drehscheibe zwischen dem Seehandel und dem Export landwirtschaftlicher Produkte. Die Bebauung und die zahlreichen Berufe im Handwerk und Handel erinnern daher eher an eine Hafenstadt als an ein ländliches Dorf. Geschäftshäuser, Gastwirtschaften und Speicher prägen bis heute das Bild des Museumshafens.

Doch wie haben sich die Funktionen der Gebäude im Laufe der Zeit verändert? Der 1840 erbaute Wohnspeicher „Groot Hus“ dient zum Beispiel seit genau 40 Jahren als Haupthaus des Deutschen Sielhafenmuseums. Der Fotograf Lukas Jahn stellt aktuelle Fotografien den historischen Darstellungen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert gegenüber. Ehemalige und derzeitige Hafenbewohner erzählen die Geschichte ihres Hauses. Ein neu gebildeter Geschichtskreis in Carolinensiel hat die Zeitzeugen zu ihren Erinnerungen und Erlebnissen befragt. Die Audio-Aufnahmen sind in der Ausstellung abrufbar. Auch die Ausstellungsbesucher sind aufgefordert, ihre eigene Hafengeschichte zu dokumentieren und sie mit anderen zu teilen.

Die Ausstellung wird mit Mitteln der Regionalen Kulturförderung der Ostfriesischen Landschaft und der Hille und Gerd Frerichs-Stiftung finanziert und ist vom 17. März bis zum 2. November im Kapitänshaus sowie im 1. Obergeschoss des Groot Hus‘ zu sehen. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm mit Vorträgen und Führungen und zum Internationalen Museumstag eine Aktion mit Schülern der AG Museumshafen Carolinensiel am Niedersächsischen Internatsgymnasium in Esens.

Historische Aufnahme vom Hafen Carolinensiel.

Mit seiner Veranstaltungsreihe „freitags im Museum“ geht das Museum neue Wege. Immer freitags um 19 Uhr bieten die Museumsmitarbeiter besondere Führungen durch das geschlossene Museum zu verschiedenen Themen wie Küstenfischerei, das Verschwinden der Harlebucht oder Schifferschicksale an. Die Gäste werden dabei auch an den Museumshafen geführt oder auf den Museumskutter „Gebrüder“. Ein Getränk wird außerdem serviert.

Den Anfang macht im April die literarische Führung „Tee bei Marie“ auf den Spuren von Marie Ulfers Roman „Windiger Siel“. Das vollständige Programm ist auf einem neuen Veranstaltungsflyer zusammengefasst, ausführlich beschrieben auf der Homepage www.deutsches-sielhafenmuseum.de und online buchbar über www.carolinensiel.de. Hier sind auch die Veranstaltungstage wie die beliebten Kindertage und die WattenSail aufgeführt.

Die Saison wird offiziell am 17. März um 11.30 Uhr im Groot Hus eröffnet. Gleichzeitig findet ein Festakt zum 40-jährigen Jubiläum des Sielhafenmuseums statt unter Mitwirkung des Wittmunder Bürgermeisters Rolf Claußen und des Vorsitzenden des Förderkreises Deutsches Sielhafenmuseum in Carolinensiel e.V. Friedhelm Klattenberg.

► Deutsches Sielhafenmuseum in Carolinensiel, Groot Hus / Alte Pastorei / Kapitänshaus
Öffnungszeiten 17. März bis 2. November, Di bis So 11 bis 17 Uhr
Groot Hus im Juni / Juli / August bereits ab 10 Uhr geöffnet.
► Eintrittskarten im Groot Hus, Am Hafen Ost 8, in der Alten Pastorei, Pumphusen 3 oder online unter www.carolinensiel.de erhältlich – Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre zahlen keinen Eintritt