Jazz im Zirkuszelt
Aurich. „Es war ein ganz besonderer Abend – denn für das Gezeitenkonzert am Freitagabend stand die Crème de la Crème der jungen deutschen Jazzszene auf der Bühne“, schwärmt der Organisationsleiter der Gezeitenkonzerte, Raoul-Philip Schmidt, in seinem Rückblick auf den Abend des 7. Juni. Alma Naidu, Jakob Bänsch, Konstantin Reinfeld, Clara Haberkamp, Lisa Wulff und Leo Asal fanden sich extra für dieses Konzert zu einer All-Star-Formation zusammen. Als „The Rhapsody in School Jazz Collective“ präsentierten die vielfach preisgekrönten jungen Gipfelstürmer eine Mischung aus Eigenkompositionen und Jazzstandards, die die Zuhörer im ausverkauften Zirkuszelt auf dem Gelände des Großen Sett am Auricher Hafen begeisterte.
Die Musiker verbindet ihr Engagement bei „Rhapsody in School“. Der Pianist Lars Vogt gründete diese Musikvermittlungsinitiative 2005 mit der Vision, junge Menschen mit Musik zu erreichen, durch inspirierende Begegnungen mit besonderen Künstlern ihre Neugierde zu wecken und ihnen zu zeigen, dass Leidenschaft für eigenes künstlerisches Tun ein Motor für eigene und auch sozial-gesellschaftliche Wege in die Zukunft sein kann. Seither vermittelt die mit dem Echo Klassik ausgezeichnete Initiative exzellente Musiker aus Klassik und Jazz deutschlandweit und auch international an allgemeinbildende Schulen.
Im September 2022 verstarb ihr Gründer an einer Krebserkrankung und wurde ein Jahr später mit einem großen Gedenkkonzert in der Hamburger Laeiszhalle geehrt, an dem auch der künstlerische Leiter der Gezeitenkonzerte, Matthias Kirschnereit, mitwirkte. Neben großen Namen der Klassikszene wie Christian Tetzlaff oder Sabine Meyer riss an dem Abend auch eine junge Jazzformation um Alma Naidu, Jakob Bänsch, Konstantin Reinfeld und Lisa Wulff das Publikum derart hin, dass Kirschnereit sie nun einlud, bei den Gezeitenkonzerten einen ganzen Abend zu bestreiten. „Die ansteckende Spielfreude und eindrucksvolle Virtuosität aller Musiker wusste ebenso zu beeindrucken wie das Zirkuszelt, das für ein ganz besonderes Ambiente sorgte“, stellt Schmidt fest.
Bereits am Vormittag kamen rund 70 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Ulricianum in den Genuss einer „Rhapsody in School “ mit Sängerin Alma Naidu und Trompeter Jakob Bänsch. Die jungen Musiker berichteten nicht nur aus Ihrem Musiker-Alltag und erläuterten Entstehung und Merkmale des Jazz, sondern überzeugten ihre jungen Zuhörer auch mit musikalischen Darbietungen.
Die Gezeitenkonzerte organisieren im Umfeld ihrer Konzerte regelmäßig derartige Musikvermittlungsformate, um auf diesem Weg junge Leute nachhaltig für Musik zu interessieren. Ergänzt wird dieses Angebot durch die vergünstigen Eintrittskarten: Junge Leute in Ausbildung zahlen bei jedem Gezeitenkonzert auf jedem Platz nur 5,50 Euro pro Ticket.