120 Gemälde zum Geburtstag von Poppe Folkerts
Norderney. Er gilt als einer der bedeutendsten See- und Landschaftsmaler der friesischen Küste: der auf Norderney geborene und dort auch gestorbene Poppe Folkerts (1875 bis 1949). Zum 150. Geburtstag widmet ihm das Museum Nordseeheilbad Norderney vom 7. April 2025 bis zum 15. März 2026 eine umfassende Retrospektive. Diese wird am 6. April um 11.30 Uhr eröffnet. Das teilt Museumsleiter Matthias Pausch mit.
Präsentiert werden demnach nicht nur rund 120 seiner bekannten See- und Porträtgemälde, sondern auch eine Auswahl von meisterlichen Zeichnungen, Lithografien und Radierungen. „Damit bietet die Jubiläumsausstellung die Gelegenheit, das beeindruckende Oeuvre Poppe Folkerts und die gesamte Bandbreite seines künstlerischen Schaffens neu zu entdecken.“ Der Besucher könne in die Welt eines Malers eintauchen, für den das Meer nicht nur Motiv, sondern Teil seiner Existenz war, heißt es in der Mitteilung des Museums.
Folkerts sei nicht nur ein begnadeter Seemaler gewesen, sondern auch ein leidenschaftlicher Segler. Seine tiefe Verbundenheit mit dem Meer habe sein Schaffen in einzigartiger Weise geprägt. Viele seiner Werke seien auf seinem Boot oder in seinem als Atelier dienenden „Malerturm“ mit Blick auf Wind und Wasser entstanden. „Diese direkte Perspektive vom Meer aus macht seine Bilder noch heute authentisch und intensiv erlebbar.“ In kraftvollen, pastosen Pinselstrichen habe der Künstler die Bewegung der Wellen, die dramatischen Wolkentürme und die sich ständig wechselnden Licht- und Wetterstimmungen festgehalten.
Besonders charakteristisch für Folkerts Malerei sei die reduzierte, teils monochrome Farbpalette aus satten Blau- und Grautönen. Dunkle Wellentäler kontrastierten mit der weißen, schäumenden Gischt, wodurch seine Seebilder eine eindrucksvolle Tiefe und Strahlkraft erhielten. Die impressionistische Handschrift zeige sich in der lebhaften, skizzenhaften Darstellungsweise, die das Momenthafte und Vergängliche der Natur betone. Der Mensch stehe dabei nie im Vordergrund, sondern sei immer ein integraler Bestandteil der Landschaft – er bleibe Teil des Ganzen.
Ganz anders dagegen verhalte es sich mit den Porträtdarstellungen. Poppe Folkerts zeige keine individuell wiedererkennbaren Charaktere, sondern vielmehr Typen. Werke wie „Junge Friesin“, „Fischer am Strand“ oder „Fischermann in den Dünen“ spiegelten das Leben und die Menschen der Küstenregion in einer zeitlosen Weise wider.
Noch heute begegnet man auf Norderney Poppe Folkerts Werk auf Schritt und Tritt: Sei es durch die Inselflagge oder das Wappen der Stadt Norderney, welche er 1925 für seine Heimat entwarf. „Folkerts gehört zu uns wie die Wellen und das Meer. Seine vielfältige Kunst verdient daher ein eigenes Museum, damit wir sein Lebenswerk einer breiten Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich machen können“, wünscht sich Heidi Daniel von der Poppe-Folkerts-Stiftung für die nahe Zukunft. Schon seit geraumer Zeit setzt sich die gemeinnützige Stiftung gemeinsam mit der Fördergemeinschaft Poppe-Folkerts-Museum-Norderney e.V. für ein Ausstellungshaus ein, um das Schaffen des Insulaner Malers angemessen bewahren und präsentieren zu können.
Für das Jubiläumsjahr hat die Stiftung zahlreiche Aktionen geplant, um den 150. Geburtstag des Künstlers gebührend zu feiern. So wird es neben der Retrospektive im Museum Nordseeheilbad Norderney auch ein umfangreiches Begleitprogramm mit Kinderführungen, Bildbesprechungen und Themenabenden geben.
► In Zusammenarbeit mit dem Norder SKN-Verlag ist zudem ein immerwährender Kunstkalender mit Motiven Poppe Folkerts‘ erschienen, der unter anderem im Museumsshop angeboten wird. Dort ist auch der Ausstellungskatalog „Poppe Folkerts wird 150“ erhältlich.
► Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 14 bis 17 Uhr und in den Wintermonaten von November 2025 bis März 2026: Mittwoch und Samstag von 11 bis 17 Uhr..