Geld für Turmsanierung ist da – aber reicht es aus?

Emden. Das Geld für die Sanierung des Turmes auf der Neuen Kirche ist da. Das Moderamen der Evangelisch-reformierten Kirche hat vor wenigen Tagen den landeskirchlichen Zuschuss für ein geplantes Bauvorhaben freigegeben. Dieser Anteil beläuft sich nach Angaben aus Leer auf 25 000 Euro. Dennoch ist der Beginn der Arbeiten an dem hinfälligen hölzernen Dachreiter ungewiss. Das erklärte die Vorsitzende des Bauvereins Neue Kirche, Elke Brüning, auf Anfrage.

Der Dachreiter der Neuen Kirche mit der stilisierten Kaiserkrone auf der Spitze bedarf der Sanierung.

Schon seit Jahren möchte der Bauverein in Abstimmung mit dem Emder Kirchenrat den Turm sanieren. Erst war die Finanzierung nicht gesichert, dann erzwang die Pandemie eine zweijährige Pause, und jetzt bremsen Materialmangel und das Problem, geeignete Handwerker zu finden, die Planungen erneut aus.

Daher ist Elke Brüning sicher, dass die vorgesehene und durchfinanzierte Sanierung teurer werden wird und man erneut die Ausschreibung abgleichen muss. „Ich gehe davon aus, dass die alte Kalkulation hinfällig ist.“ Der Bauverein hat eigens für die Turmsanierung rund 150 000 Euro auf einem Sonderkonto „geparkt“

Der Bund will sich mit 114 000 Euro an dem Projekt beteiligen. Für diese Summe liege, so teilte der Sprecher der Landeskirche, Ulf Preuss, mit, zwar eine Förderzusage der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien vor, aber noch kein Förderbescheid. Elke Brüning geht allerdings davon aus, dass das Geld für den vorgesehenen Zweck reserviert ist. „Wir müssen nur noch den Maßnahmenbeginn bekannt geben.“

Zunächst will sich der Bauverein nun erneut mit dem Kirchenrat abstimmen und auch den Architekten Ejnar Tonndorf aus Oldenburg hinzuziehen. Er gilt als Experte im Umgang mit der Substanz denkmalgeschützter Gebäude und hatte für die Turmsanierung einen Kostenvoranschlag angefertigt.

Nach der grundlegenden Renovierung der Neuen Kirche, die 2013 wiedereröffnet wurde und der Sanierung der Portale in den Jahren 2015/16 ist die Erneuerung des Turmes das dritte große Projekt, das der Bauverein in steter Abstimmung mit dem reformierten Emder Kirchenrat realisieren möchte. Dazwischen wurden kleinere, aber nicht weniger zeitaufwändige Aufgaben abgearbeitet. Dazu zählen etwas die Beleuchtung des Turms und der Fensterrosen, die Verschönerung des Außenbereiches, die Ertüchtigung der Technik oder auch die Sanierung einer alten Turmuhr, die bei Aufräumarbeiten auf dem Dachboden der Neuen Kirche gefunden wurde, und die heute in einer Großvitrine im Gebäude der IHK ausgestellt wird.