Ratsmedaille für „Melanie“-Regisseur

Emden. Der Regisseur des Theaterstückes „Melanie Schulte“, Werner Zwarte, wird von der Stadt Emden mit der Ratsmedaille in Silber geehrt. Das bestätigte Oberbürgermeister Tim Kruithoff am Rande der Kabinett-Ausstellung zu den sechs Marineschiffen mit dem Namen „Emden“, die am Sonnabend, 6. Mai, im Foyer des Ostfriesischen Landesmuseums eröffnet wurde. Er werde die Medaille in der Ratssitzung am 29. Juni überreichen.

Zwarte, der als Lehrer an den Berufsbildenden Schulen II tätig war und dort auch zum Leitungsteam gehörte, arbeitet seit mehr als 40 Jahren als Regisseur. 1981 rief er die Theatergruppe der BBS II, „Die Rampe“, ins Leben. Fortan wurde nahezu jedes Jahr eine Inszenierung umgesetzt – von den „Physikern“ von Friedrich Dürrenmatt über Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ bis hin zu Goldonis „Diener zweier Herren“. Mit dem „Tagebuch der Anne Frank“ schaffte es „Die Rampe“ bis nach Amsterdam. Aber sie spielte auch in Hannover, Paris und Prenzlau. Zum doppelten Emder Stadtjubiläum 1995 inszenierte Zwarte „Das Geisterschiff“ auf einer schwimmenden Plattform im Binnenhafen. Es wurde ein spektakuläres Ereignis, und der Regisseur erhielt damals den Kulturpreis der Sparkasse Emden.

Seit Museumspädagogin Ilse Frerichs stadtgeschichtliche Stücke schreibt, sind auch diese von Zwarte umgesetzt worden. Das sind „Der blinde Willem“, „Mansfeld“, „Das Brandmal“ und „Melanie Schulte“. Nach der neunmaligen Aufführung der Geschichte von der Seeamtsverhandlung nach dem Untergang des in Emden gebauten Mehrzweckfrachters kündigte Zwarte seinen Rückzug an. Er will künftig nur noch beratend dabeibleiben. Seine Nachfolger stehen bereit. Es sind Tim Kruithoff und Jann Aden, die die Tradition fortführen wollen. Entsprechend bekam Ilse Frerichs das Signal, sie möge mit dem Schreiben weiterer Stücke fortfahren. Denn die Truppe, die sich für „Melanie Schulte“ zusammengefunden hatte, möchte gerne zusammenbleiben.

Zum 25jährigen Bestehen der Rampe schreibt Zwarte selber in einem „Gedankenfragment“ zu seinen Beweggründen: „Zu jeder Premiere gehört fünf Minuten vor Beginn die Frage: Warum mache ich das eigentlich? Am Ende kennt man die Antwort.“