Singverein: Mit klaren Zielen in die Zukunft

Emden. Noch ist nicht abzusehen, wann die Sängerinnen und Sänger des Singvereins Emden wieder live und gemeinsam miteinander singen können. Aber sie sind wild entschlossen, dass so bald wie möglich zu tun. Und dafür gibt es klare Ziele – beispielsweise die Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach, die am 30. Dezember geplant ist. Diese Signale sendet der Emder Oratorienchor von 1805 aus seiner Mitgliederversammlung, die überfällig war und nun – unter Corona-Hygienebedingungen in der Neuen Kirche – stattgefunden hat.

Der Vorstand des Singvereins: Norbert Tillmann, Sabine Arends-Linke, Cathrin a Campo, Dörthe Gottschlich, Sylvia Kotterba, Matthias Meyer, Jörg-Volker Kahle und Chorleiter Clemens Löschmann, Es fehlt Sabine Scherger. Bild: privat

Die Versammlung verstanden Vorstand und Chorleiter Clemens Löschmann ausdrücklich als Zeichen der Hoffnung, dass nun das Schlimmste vielleicht überstanden ist: Genau an dem Tag, als im März 2020 der erste Corona-bedingte Stillstand des öffentlichen Lebens begann, hätte die Versammlung stattfinden sollen. Seitdem gab es auch keine normale Chorprobe mehr. Aber Chorleiter Löschmann hatte immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, mit Internet-Hilfe zumindest Ansätze von Chorproben aufrecht zu erhalten; „Ich bin in Dimensionen vorgestoßen, in denen noch nie zuvor ein Tenor war“, witzelte er in Anspielung auf seine Stimmlage als Solist. Zunächst waren es Hybrid-Proben, seit dem Herbst dann reine „Zoom“-Proben. Über das Videokonferenz-Programm Zoom waren alle miteinander verbunden, konnten Chorleiter Löschmann sehen und hören, aber jeder sang für sich daheim am Bildschirm. Immerhin blieb der Singverein so in Gang: „Ihr seid dabei, etwas für den Kulturerhalt dieser Nation zu tun, jeder einzelne, der die Zoom-Proben angeklickt hat“, sagte Löschmann sichtlich bewegt.

Zuvor hatte die Vorsitzende Professorin Dr. Sylvia Kottertba in einem Rück- und Ausblick den Mitgliedern dafür gedankt, dass sie „bei der Stange geblieben“ sind – und ausführlich bei Löschmann für seine ungewöhnliche und ihn durchaus fordernde Proben-Arbeit. Sie ermutigte die Mitglieder, weiter zu machen in der Hoffnung, dass irgendwann wieder ganz normales Chorsingen möglich ist. Ein erstes Zeichen: Ab nächster Woche gibt es wieder Hybrid-Proben mit einem kleinen Vor-Ort-Chor, der per Zoom übertragen wird.

Eine besondere Ehrung; Die Vorsitzende Sylvia Kotterba überreicht ihrer ehemaligen Grundschullehrerin Ursula Themer (links) die Auszeichnung für 40 Jahre Mitgliedschaft im Singverein.

Nach ein paar Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft waren die vereinsrechtlichen Regularien, die die Versammlung notwendig gemacht hatten, schnell abgehakt: Kassiererin Sabine Arends-Linke und der gesamte Vorstand wurden einstimmig entlastet. Die Kassiererin hatte in ihrem komprimierten und dennoch inhaltsreichen Kassenbericht unter anderem aufgezeigt, dass die Finanzlage des Vereins auch dank öffentlicher Corona-Hilfen zufriedenstellend ist.

Der Vorstand wurde – ebenfalls einstimmig – nahezu komplett im Amt bestätigt. Lediglich für Claudia Ebel, die nicht wieder antrat, wurde als neue Beisitzerin Dörthe Gottschlich gewählt. Für die Turnusmäßig ausscheidende Kassenprüferin wurde Helge Störiko neu gewählt.

Ehrungen: Ursula Themer (40 Jahre), Angelika Schwalbe, Agnes Dinkela (25 Jahre), Ulrike Heits, Meike Loermann, Rainer Schelp, Margrit Wilken, Sylvia Kotterba (10 Jahre)

Vorstand: 1. Vorsitzende: Prof. Dr. Sylvia Kotterba, 2. Vorsitzender: Jörg-Volker Kahle, Kassiererin: Sabine Arends-Linke, Schriftführerin: Cathrin a Campo, Beisitzer: Sabine Scherger, Matthias Meyer, Norbert Tillmann, Dörthe Gottschlich.