Doppelausstellung als kreatives Multi-Event

Emden. Die Doppelausstellung im Atelier/Galerie Amuthon-Art war für die Veranstalter ein wunderbares Erlebnis. Das erklärte der Künstler Helmut Müller auf Nachfrage von KiE. Er und seine Künstler-Kollegin Gabi Marks hatten die Eröffnung der Ausstellung „Nähe“ zu einem kulturellen Multi-Event gemacht. Es gab kleine musikalische Einlagen der Band „DuE plus“, Theater-Performances mit den „Tanzschöpferinnen“ und einer Performance des Zaytun Theaters mit Malik Meyer gaben dem Tag immer wieder neue Impulse und schufen ein Umfeld, in das sich die Besucher gerne einbinden ließen.

Helmut Müller mit einigen seiner Beiträge zum Thema „Nähe“.

Von denen gab es über den Tag gesehen viele, die einen Blick in das Atelier warfen und die kreativen Vorstellungen begleiteten. Mehr als 100 Gäste seien wohl da gewesen, schätzte am Abend ein sehr zufriedener Helmut Müller. Viele der Besucher seien erst durch diese Veranstaltung und durch viel Mundpropaganda darauf aufmerksam geworden, dass es in der Hammerstraße, die vor allem von Lastwagen als Zulieferstraße genutzt wird und entsprechend aussieht, eine Galerie für zeitgenössische Kunst gibt.

In der Graphik-Koje von Gabi Marks

Müller zeigte eine breite Palette seines Schaffens, das gestisch-expressiv genannt werden darf und Körperlichkeit eher suggeriert als abbildet. Daneben wirkten die Siebdrucke von Gabi Marks, die nach ihren Fotoarbeiten entstanden sind, leichter und schwebender. Sie thematisieren das Menschsein in ganzer Vielfalt, finden aber interessante Lösungen für Verfremdungen. Die Arbeiten der beiden Ausstellenden wurden dann verständlicherweise auch nicht vermischt, sondern jeweils konzentriert dargeboten. Im Ausstellungsraum, aber auch im Innenhof des Galerie-Ateliers fanden die Vorführungen statt, die zwischen Livemusik unterschiedlicher Provenienz und surrealen Bewegungstheater angesiedelt waren.

Maskentheater mitten in der Ausstellung

Eröffnet wurde die Ausstellung von der Galeristin Sarah Byl, die sich speziell mit dem Ausstellungstitel „Nähe“ auseinandersetzte. Für Helmut Müller sei „Nähe“ nur als Gegensatzpaar zu „Distanz“ denkbar, führte Sarah Byl aus. Er betrachte Formen und Figuren als bereits im Bild vorhandene Elemente, die er lediglich sichtbar mache. Die Nähe von Unruhe und Ruhe sei in den Bildern deutlich spürbar. Byl machte im Schaffen Müllers drei Formen von „Nähe“ aus: kompositorisch, räumlich und sozial.

Gabi Marks wiederum gehe es darum, Momente als „unabdingbaren Bestandteil der Erinnerung“ festzuhalten. Sie biete mit ihren Arbeiten eine „Dokumentation von Augenblicken“. Ihre Motive seien bewusst in Schwarz und Weiß gehalten. In Kombination mit der Technik des Siebdrucks stellten sie die „größtmögliche Reduzierung auf das Wesentliche dar“.

Gerade noch zur Ausstellungseröffnung fertig geworden: Arbeitsmittel des Künstlers Helmut Müller, verfremdet in Schwarz.

Der Aufforderung von Sarah Byl, allen Bildern Aufmerksamkeit zu schenken und sich ihnen aus dem jeweils individuellen Verständnis von „Nähe“ zu nähern, können Besucher noch bis zum 30. Januar 2022 nachkommen. Besichtigungstermine sollten am besten telefonisch abgemacht werden,

AMUTHON-ART, Galerie für Gegenwartskunst, Hammer Straße 14, Mail: galerie@amuthon-art.de, Telefon: 0 49 21 / 9 92 02 92 oder Mobil: 01 51 57 53 63 32