Band aus Hannover gewinnt Plattsounds-Finale

Leer. Die Melodic Metal Band „Circuit Breach“ aus Hannover hat den ersten Preis beim niedersachsenweiten Plattsounds-Bandwettbewerb gewonnen. Das teilt die Ostfriesische Landschaft als diesjähriger Veranstalter mit.

Beim Auftritt der Siegerband Circuit Breach flogen Haare und Krawatte von Sänger Gregor Pfau. Bilder: Ostfriesische Landschaft

Die Jury habe den Song mit dem Titel „Apotheosis III: Duality“ zum besten plattdeutschen Lied 2023 gekürt. Den zweiten Platz belegte „Terraform“ aus Celle mit dem Song „Tiedenspeel“. Gleich doppelt räumte „Dirty Dip“ aus Weener mit dem Lied „Dook up Land“ ab: Die ostfriesische Formation überzeugte sowohl Publikum als auch Jury, gewann beim Online-Voting den Publikumspreis und wurde von der Jury auf den dritten Platz gewählt.

„Circuit Breach“ habe die Jury mit „einem furiosen Auftritt und ihrem Song über eine toxische Liebesbeziehung“ begeistert. „Die Band glänzte mit wütend-kraftvollen, aber auch melodisch-einfühlsamen Elementen und einer tollen Performance“, erklärte der freie Journalist Werner Jürgens aus der Jury. „Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, hier zu gewinnen“, sagte Lead-Sänger Gregor Pfau. Deshalb musste die Band für die Preisverleihung erst aus der hintersten Ecke des Zollhauses auf die Bühne eilen. Der Siegersong wurde dann nochmals aufgeführt, und Pfau surfte dabei auf einer regelrechten Euphoriewelle. Während des Auftritts mischte er sich weitersingend unter das Publikum und umarmte Kollegen anderer Bands.

„Was für eine tolle Stimmung! Die Bands haben sich gegenseitig angefeuert und gefeiert“, freute sich Grietje Kammler, Leiterin des Plattdüütsbüros der Ostfriesischen Landschaft, über den Abend. Das sahen auch die zweitplatzierten von Terraform so: „Wir sind so überwältigt und stolz, den zweiten Platz beim diesjährigen Plattsounds geholt zu haben. Das war ein so schöner Abend mit genialen Musikerinnen und Musikern.“

Dirty Dip“ aus Weener gewann den Publikumspreis beim Online-Voting und erhielt zusätzlich von Juror Frank Jakobs (rechts) die Auszeichnung für den dritten Platz

Knapp 500 Zuschauer waren ins Zollhaus gekommen, um die insgesamt zwölf Bands zu erleben. „Wir sind wirklich sehr, sehr zufrieden mit dem ganzen Abend – die Technik hat gut funktioniert und Annie Heger hat sämtliche Umbaupausen großartig moderiert“, erklärte Plattsounds-Projektleiter Matthias Kahrs. Zusätzlich hätten rund 1300 Personen den Live-Stream zu Hause verfolgt.

Als Eröffnungs-Gig glänzte „Apollo Circus“ mit ihrem Plattsounds-Siegersong aus dem Jahr 2018 und „Stepdragon“ überbrückte die Beratungspause der Jury. Für den ersten Platz erhielt Circuit Breach ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro und Terraform für den zweiten Platz 600 Euro. Ebenfalls 600 Euro nahmen Dirty Dip mit nach Hause, jeweils 300 Euro für den Publikumspreis und den dritten Platz. „Dirty Dip hat anfängliche Tonprobleme beim Gesang mit einer beeindruckenden Akustikeinlage überbrückt und danach mit dem eigentlichen Wettbewerbsbeitrag souverän gepunktet“, lobte Jury-Mitglied Frank Jakobs vom NDR.

Plattsounds ist ein Kooperationsprojekt von acht Landschaften und Landschaftsverbänden aus Niedersachsen, die den Wettbewerb im Rahmen der Kampagne „Platt is cool“ umsetzen. Der diesjährige Plattsounds-Wettbewerb wurde von der Ostfriesischen Landschaft ausgerichtet.